Startseite » Neue CPU-Architektur von Loongson: 3C6000 mit bis zu 128 Kernen

Neue CPU-Architektur von Loongson: 3C6000 mit bis zu 128 Kernen

Der chinesische Hersteller Loongson will bald seine ersten Chips auf den Markt bringen. Die CPU-Architektur überzeugte in den ersten Tests mit einer hohen Leistung pro Takt. Loongson 3C6000 ist mit bis zu 128 Kernen geplant.

Loongson ist ein CPU-Hersteller aus China. Die 3C6000-Prozessoren sind bereits angekündigt und sollen mit bis zu 128 Kernen auf den Markt kommen. Der Marktstart ist schon im kommenden Quartal geplant, wie der Hersteller gegenüber Investoren an der Shanghai Stock Exchange mitteilte. Das geht aus einem Bericht von Wccftech hervor. Im ersten Test zeigte der Chip eine hohe Leistung pro Takt, die er aber aufgrund der relativ niedrigen Taktfrequenz nicht vollumfänglich nutzen kann.

Chiplet-Design mit Chip-zu-Chip-Verbindung

Bei seinem Chiplet-Design setzt Loongson auf die bereits bekannte Chip-zu-Chip-Verbindung, die als Loongson Coherent Interconnect bezeichnet wird. Sie soll elektrisch kompatibel zu PCI-Express sein. Gemäß Angaben von Loongson handelt es sich um ein Cache-kohärentes Übertragungsprotokoll. Aus den Angaben und Unterlagen von Loongson geht nicht hervor, ob eine dauerhafte Kohärenz besteht oder ob lediglich ein Zugriff auf Caches anderer Chiplets möglich ist.

Arbeitsspeicher von Loongson 3C6000

Loongson 3C6000 verfügt über einen per Quad-Channel-Interface angebundenen Arbeitsspeicher. Er unterstützt nicht den DDR5, sondern den älteren Standard DDR4-3200. Die CPUs sollen zum Start mit einem Chiplet und 16 Kernen erhältlich sein. Später sollen Modelle folgen, die über 32 und 64 Kerne verfügen, die sich auf bis zu vier Dies befinden. Geplant ist auch ein Modell mit 128 Kernen. Mit ihm würde Loongson auf dem Niveau der aktuellen Serverprozessoren liegen, wie sie von AMD und Intel angeboten werden.

Loongarch als eigens entwickelte Architektur

Loongson hat eine eigene Architektur mit einem Befehlssatz entwickelt, die den Namen Loongarch trägt und seit dem Loongson 3A5000 verwendet wird. Bei den vorherigen Generationen nutzte Loongon die auf MIPS64 basierende Loong-ISA. ISA ist die Abkürzung für Instruction Set Architecture. Die Eigenentwicklung von Loongson erfordert auch eigene Compiler und Softwarebibliotheken. Die chinesische Regierung unterstützt das und möchte die Entwicklung vorantreiben, um unabhängiger von Importen aus dem Ausland in der Halbleitertechnologie zu werden.

Nächste Desktop-Prozessoren für 2025 geplant

Die nächsten Desktop-Prozessoren von Loongson sollen 2025 herauskommen. Vermutlich handelt es sich dabei um Loongson 3A7000. Gelingt es Loongson, die Taktrate zu erhöhen, kann der Hersteller in einigen Benchmarks auch an die Prozessoren von AMD und Intel herankommen. Der Abstand zu den schnellsten Modellen wird jedoch noch groß bleiben. Aufgrund der Handelsbeschränkungen, die von den USA verhängt wurden, kann Loongson nicht auf die dafür erforderlichen Herstellungsverfahren von TSMC, Intel oder Samsung zugreifen.

Quellen: Loongson, Wccftech, Golem

Written by
Maria Lengemann ist 37, Gamerin aus Leidenschaft, Thriller-Autorin und Serienjunkie. Sie ist seit 14 Jahren selbstständig und journalistisch auf den Hardware- und Gaming-Bereich spezialisiert.

Have your say!

1 0

Antwort schreiben

Your email address will not be published.

You may use these HTML tags and attributes: <a href="" title=""> <abbr title=""> <acronym title=""> <b> <blockquote cite=""> <cite> <code> <del datetime=""> <em> <i> <q cite=""> <s> <strike> <strong>

Lost Password

Please enter your username or email address. You will receive a link to create a new password via email.