Die Problematik bei den Core-Prozessoren der 13. und 14. Generation von Intel sollte mit dem Microcode 0x129 abgeschlossen sein. Der Hersteller hat jetzt das Microcode-Update 0x12B angekündigt, das bei den spezifischen Problemen der Alterung und Degradierung ansetzt.
Bei den Core-Prozessoren der 13. und 14. Generation von Intel waren zu hohe Spannungen ein Problem. Verschiedene Fehler sind aufgetreten, die zu einer Verschiebung der Vmin und damit zu hohen Spannungen führten. Erst nach einigen Monaten ist Intel zu dieser Erkenntnis gelangt. Die Ursachen der Verschiebung konnten nicht klar ermittelt werden. Intel limitierte die Spannung mit dem Microcode-Update auf 0x129 auf 1,55 Volt. Das Microcode-Update 0x129 führte nicht zu starken Auswirkungen auf die Leistung. Microsoft hat jetzt den neuen Microcode 0x12B veröffentlicht, der zu Verbesserungen führt und auf Spannungsvariationen in Leerlaufphasen ausgerichtet ist.
Clock Tree Circuit anfällig für Degradierungen
Der Clock Tree Circuit in den Performance-Kernen ist anfällig für Degradierungen, wenn hohe Spannungen und Temperaturen auftreten. Er teilt einen Referenztakt in verschiedene Taktraten in den Prozessorkernen auf. Dazu verwendet der Clock Tree Circuit Taktteiler und Multiplikatoren. Der Clock Tree Circuit ist im Aufbau und in der Umsetzung komplex. Das erklärt, warum es bei Intel lange gedauert hat, die Ursachen für die Anfälligkeit der Prozessoren für zu hohe Temperaturen und Spannungen festzustellen.
Szenarien, die zu Problemen führen können
Intel teilte mit, dass vier verschiedene Szenarien identifiziert wurden, die zu Vmin-Verschiebungen führen können. Diese Verschiebungen können die Ursachen für Probleme sein.
Das sind die Auslöser für das Verhalten der Prozessoren:
- Einstellungen durch die Mainboard-Hersteller bei der Stromversorgung mit Überschreitung der Spezifikationen von Intel
- eTVB-Microcode-Algorithmus, der auch bei hohen Temperaturen eine effiziente Leistung der Core-i9-Prozessoren ermöglicht
- SVID-Algorithmus, der über einen längeren Zeitraum eine zu hohe Spannung fordert
- erhöhte Kernspannungsanforderungen im Leerlauf oder bei verminderter Aktivität
Beseitigung der Ursachen mit den entsprechenden Maßnahmen
Zu aggressive Einstellungen der Mainboard-Hersteller sind die erste Ursache für die Probleme bei den Prozessoren. Mit den entsprechenden Vorgaben wurde das Problem beseitigt.
Fehler im eTVB-Algorithmus waren die zweite Ursache für die Probleme und konnten mit dem Microcode 0x125 beseitigt werden. Für den SVID-Algorithmus wurde der Microcode 0x129 verwendet. Der SVID-Algorithmus konnte zu einer Vmin-Verschiebung führen. Die erhöhten Spannungen im Leerlauf sollen nun mit dem Microcode 0x12B behoben werden. Mit den entsprechenden Maßnahmen soll es künftig nicht mehr zu Vmin-Verschiebungen kommen.
Microcode 0x12B kein Einfluss auf Leistung
Intel hat eigene Benchmarks durchgeführt und festgestellt, dass der Microcode 0x12B keinen Einfluss auf die Leistung der Prozessoren hat. Intel weist auf die typischen Varianzen bei den Benchmark-Durchläufen hin. Der Hersteller betont, dass bei den Prozessoren der folgenden Generationen, darunter Lunar Lake und Arrow Lake, solche Probleme nicht auftreten. Die Anfälligkeit für Degradierungen des Clock Tree Circuit ist auf einen Design-Fehler beim Raptor-Lake-Refresh zurückzuführen.
In den kommenden Wochen werden die Mainboard-Hersteller BIOS-Updates mit dem Microcode 1x12B herausbringen.
Quellen: Intel, Golem, Chip, hardwareLUXX