VR-Brillen entwickeln sich seit Jahren stetig weiter, besitzen dabei jedoch meist einen stolzen Preis. Im Store eines Anbieters wurde nun scheinbar das Nachfolgemodell der Quest 2 geleakt, doch was steckt dahinter und was kann das vermeintlich neue Modell?
Günstige Variante seit längerem erwartet
Auf dem Markt der VR-Brillen gibt es inzwischen zwar bereits eine ganz ordentliche Vielfalt, doch eines hinterlässt dabei stets einen schalen Beigeschmack: der Preis. Die meisten modernen VR-Brillen sind sehr teuer und richten sich daher meist eher an ein Publikum, das hierfür das notwendige Budget besitzt.
Bislang bot Meta dagegen die Quest 2 an. Hierbei handelt es sich um das günstigere Modell des Herstellers, das nicht nur mit unterschiedlichen Speichergrößen überzeugen kann, sondern ebenso den Zugriff auf alle Spiele und die Software des Meta-Stores besitzt. Dabei weist die Quest 2 einen relativ moderaten Preis auf, der auch bei einem etwas kleineren Budget noch machbar erscheint.
Inzwischen ist Meta bei seiner Quest 3 angekommen, die technisch gesehen die Fähigkeiten der Quest 2 verbessert hat und weitere Neuerungen bietet. Allerdings ist das Modell auch relativ teuer, weswegen es für viele einfach nicht interessant genug ist.
Ein Nachfolger der Quest 2, der prinzipiell lediglich eine kostengünstigere Version der Quest 3 darstellt, soll jedoch aktuell in den Startlöchern stehen. Dies zeigte sich zumindest anhand von Kompatibilitätsangaben eines Online-Stores.
Leak erfolgte über Kompatibilitätsangaben
Wer für seine VR-Brille Software erwirbt oder Spiele, der erhält gleichzeitig auch bei jeder Software die Angaben für die jeweilige Kompatibilität. Bei manchen Produkten tauchte im Online-Store der Webseite Alo Moves XR nun neben den bekannten Modellen wie der Meta Quest 2 und 3, sowie der Meta Quest Pro auch noch ein weiteres Modell namens Meta Quest 3s im Bereich der Kompatibilität auf.
Inzwischen wurden die Eintragungen wieder korrigiert, doch könnte es sich hierbei um eine günstigere Ausführung der Meta Quest 3 handeln?
Wieso der Leak der Wahrheit entsprechen könnte
Selbstverständlich kommt die Frage auf, ob es sich hierbei nicht vielleicht doch nur um ein Versehen handelt, das absolut belanglos ist. Doch weit gefehlt, denn vor ein paar Tagen haben bereits ein paar Fotos auf der Plattform X die Runde gemacht. Auf diesen war eine leicht abgespeckte Version der Meta Quest 3 zu sehen, die bei einer betriebsinternen Präsentation vorgestellt wurde.
Was bisher bekannt ist, ist der Name. So soll sie Meta Quest 3s heißen, dazu gab es ein paar technische Daten, um auch in diesem Bezug einen kleinen Eindruck von dem neuen Modell zu erhalten.
So soll die neue Meta Quest 3s mit einem Qualcomm Snapdragon XR2 Gen 2 Prozessor ausgestattet sein, sowie einem LCD, das auf eine Auflösung von 1.832 x 1.920 Pixel pro Auge kommt. Die Refresh-Rate liegt bei 90/120 Hertz, außerdem ist das Modell mit Fresnel-Linsen ausgestattet, die mit einer IPD-Anpassung in drei Stufen versehen sind.
Für die korrekte Bewegungserkennung werden im System vier IR-Tracking-Kameras verwendet, dazu kommen zwei Kameras, die den Farb-Passthrough übernehmen. Abgerundet wird das System dank zwei IR Illuminatoren, die mehr Tiefeninformationen verarbeiten.
Verdächtig scheint auch, dass die Meta Quest 2 inzwischen zu einem regelrechten Schnäppchenpreis verkauft wird und zeitweise für nur 250 Euro erhältlich gewesen ist. Da sie bei immer mehr Anbietern auch als ausverkauft gekennzeichnet wird, liegt der Verdacht nahe, dass hier bald ein Nachfolger auftauchen könnte.
Was den Preis angeht, wird aktuell vermutet, dass sich die Meta Quest 3s an der Meta Quest 2 orientieren wird und dieser bei etwa 300 Euro liegt. Somit wäre auch wieder eine technisch aktuelle, aber relativ preiswerte VR-Brille von Meta erhältlich, was für das Unternehmen ebenso wichtig ist wie der Absatz der teureren Modelle.
Mixed Reality wird immer wichtiger
Während AR (Augmented Reality) und VR (Virtual Reality) früher strikt voneinander getrennt wurden, ist die sogenannte Mixed Reality inzwischen immer wichtiger. Diese vermischt beide Welten miteinander, was für viele Nutzer auch umso interessanter erscheint.
Neben der Meta Quest 3, die bereits eine solche Mixed-Reality-Brille darstellt, gibt es auf dem Markt die Apple Vision Pro, welche mit ähnlichen Funktionen ausgestattet ist. Zwar gab es auf der Meta Quest 2 bereits einige Ansätze des MR, doch war die VR-Brille weniger immersiv, da die Umgebung ausschließlich in schwarz-weiß dargestellt werden konnte. Gleichzeitig wurde auf die notwendige Tiefeninformation verzichtet.
Um technisch gesehen am Ball zu bleiben, ist es für Meta also unbedingt notwendig, sein günstigeres Modell dringend zu überholen, was mit der Veröffentlichung der Meta Quest 3s durchaus gegeben wäre.
Welche Unterschiede haben Meta Quest 3 und Quest 3s?
Was den Prozessor angeht, gibt es keinen Unterschied zwischen der Meta Quest 3 und Quest 3S, da jeweils der gleiche verwendet wird. Gespart hat Meta allerdings bei den eingesetzten Linsen.
Innerhalb der Meta Quest 3s ähneln die Linsen eher denen der Quest 2, in der bereits Fresnel-Linsen verbaut wurden. Diese sind weniger scharf, dazu kommt, dass der sogenannte Sweetspot (der scharfe Punkt) dafür sorgt, dass die Brille etwas weniger kompakt erscheint im Vergleich zur Quest 3. Anders als bei dieser wird die Quest 3s auch ausschließlich 3-fach verstellbar sein und somit sind beim Nutzer möglicherweise gewisse Einbußen bei der Bildqualität möglich.
In puncto AR/MR ist ebenfalls mit gewissen Einschränkungen zu rechnen, obwohl beide Systeme mit demselben Farb-Passthrough und Tiefensensor arbeiten.
Meta Quest 2 wird zwangsweise abgelöst
Wer bereits im Besitz einer Meta Quest 2 ist, wird sich nach der Einführung der Meta Quest 3s wahrscheinlich darauf einstellen müssen, dass langfristig gesehen kaum noch Inhalte für sie im Store erhältlich sind. Schon heute klammern manche Entwickler die Kompatibilität mit der Quest 2 bei ihrer Software aus.
Bis es so weit ist, dürfte es jedoch noch einige Zeit dauern.
Quellen: Meta, Alo Moves XR, Apple, X