Nicht nur die Verkaufspreise von Elektrogeräten aller Art sind teilweise hoch, sondern auch die Produktionskosten. Damit die Produktion jedoch am Ende günstiger wird (und damit auch die Preise für Verbraucher), müssen Hersteller erst einmal einiges investieren. LG legt hier noch mal eine gute Schippe drauf und investiert knapp eine Milliarde US-Dollar in die Produktion von OLED-TVs.
Generell gehören Fernseher mit OLED-Technik zu den teuersten Geräten auf dem Markt. Wer einen eher günstigen TV sucht, der greift daher in der Regel erst mal eher zum LCD. Eventuell kann sich das in ein paar Jahren aber ändern, denn zumindest LG arbeitet daran, die Produktion zu verbessern und damit auch die Preise der Technologie zu senken.
LG investiert fast eine Milliarde US-Dollar zusätzlich
Einer koreanischen Zeitung zufolge investiert LG 1,2925 Billionen Won zusätzlich in die OLED-Produktion in Form einer Kapitalerhöhung. Umgerechnet sind das 971 Millionen US-Dollar, was fast einer Milliarde US-Dollar entspricht.
Der Grund für diese zusätzliche Investition ist vor allem die wachsende Nachfrage nach dieser Technologie. Dabei geht es allerdings nicht nur um Fernseher, sondern auch um Monitore allgemein und um Laptops.
Werden OLEDs also günstiger?
Wenn viel in eine Produktion investiert wird, stellt sich natürlich berechtigterweise die Frage, ob wir das als Verbraucher ebenfalls spüren werden. Dazu äußerte sich ein LG-Sprecher tatsächlich auf Nachfrage.
So heißt es, dass man quasi für nahezu jeden Anwendungsfall OLED-Panels produzieren wolle. Konkret sprach man vom großen Kundenbereich, dem mittleren Bereich und der Massenproduktion für IT-Geräte und von erweiterten Produktionskapazitäten.
Warum will LG überhaupt die Produktion ankurbeln?
Wenn der Grund, so viel in die Produktion von OLEDs zu investieren, gar nicht unbedingt die Verbraucher-Preise sind, sondern schlichtweg der Bedarf, dann stellt sich die Frage, ob es sich um ein gutes Geschäft handelt. Nachdem LG sieben Quartale mit Verlusten hinnehmen musste, hatte man nun ein Gewinn-Quartal erlebt. Offenbar möchte man daran anknüpfen. Wobei der Fernseh-Markt von diesen Zahlen gewissermaßen ausgenommen werden muss, da während der Covid-Pandemie die TV-Verkäufe stark gestiegen sind und danach wieder sanken.
LG produziert zudem nicht nur OLED-Panels für eigene Geräte, sondern auch für andere Firmen, wie zum Beispiel:
- Samsung
- Philips
- Sony
- Panasonic
- Hisense
Auch Hersteller von Laptops und Monitore greifen auf Panels von LG zurück, sodass zahlreiche Firmen (auch finanziell) davon profitieren würden, wenn LG die Kapazitäten erhöht. Ob wir uns tatsächlich am Ende über niedrigere Preise für OLED-Panels freuen dürfen, bleibt allerdings abzuwarten. Wenn eine höhere Nachfrage da ist und diese auch im Laufe der Zeit mehr und mehr befriedigt wird, stehen natürlich gewiss auch neue Technologien in den Startlöchern. So werden diese wiederum den neuen Fokus einnehmen, teurer zu haben sein und OLED vielleicht erschwinglicher – der natürliche Kreislauf der Technik.
Wenn LG aber die Produktion hochfährt und damit insgesamt mehr OLEDs produziert, kann es aber natürlich trotzdem sein, dass wir vielleicht auch schon 2025 etwas davon bemerken – zum Beispiel in Form von etwas günstigeren Einstiegsgeräten.
Quelle: The Korean Times, What Hi-Fi