Bei den Prozessoren der Reihe Ryzen 9000 von AMD auf Basis der Zen-5-Architektur kam es in der Vergangenheit zu Latenzproblemen. Die Kommunikation zwischen den CPU-Kernen läuft langsamer als bei den älteren Zen-4-Chips ab. Die Probleme werden mit neuer Firmware behoben.
Die teilweise ungewöhnlich hohe Latenz zwischen den CPU-Kernen bei den neuen Ryzen 9000 Prozessoren von AMD führte zu Leistungseinbußen. Mainboard-Hersteller haben jetzt reagiert. Für einige Asus-Mainboards wurde das neue AGESA-Update 1.2.0.2 ausgespielt. Es scheint die hohe Inter-Core-Latenz abseits des neuen TDP-Modus zu beheben. Die Latenz ist um mehr als die Hälfte gesunken. Die Leistung soll sich deutlich verbessert haben.
BIOS-Updates von Mainboard-Herstellern
In den vergangenen Tagen brachten einige Mainboard-Hersteller BIOS-Updates heraus, um die CPU-Firmware auf die Version AGESA PI 1.2.0.2 zu aktualisieren. Wie erste Tests zeigen, hat dieses Update entscheidenden Einfluss auf die Kommunikation der CPU-Kerne auf den verschiedenen Chiplets (CCDs). Bei Zen 5 war das bislang eine Schwachstelle, doch gab es zuvor keine technische Erklärung für die zusätzlich benötigte Zeit.
Von der hohen Latenz betroffene Modelle
Von der hohen Latenz sind Tests zufolge Ryzen 9 9900X mit 12 Kernen und Ryzen 9 9950X mit 16 Kernen betroffen, die sich auf zwei CCDs verteilen Für die Zugriffe auf die anderen CCDs lag die Latenz bislang bei 180 Nanosekunden. Mit AGESA 1.2.0.2 konnte sie im Schnitt auf 75 Nanosekunden reduziert werden. Kommunizieren die Kerne hingegen auf demselben CCD miteinander, verändert sich die Latenz nicht. Sie liegt weiterhin bei 18 bis 20 Nanosekunden. Auf diesem Niveau beläuft sich auch die Latenz bei den Vorgängermodellen, der Zen-4-Architektur mit dem Codenamen Raphael.
Die reduzierte Latenz wirkt sich auf Anwendungen mit einer größeren Zahl an Kernen aus, als auf einem CCD befindlich, oder wenn die Kerne vom Scheduler des Betriebssystems fälschlicherweise auf unterschiedliche CCDs verteilt wurden. Auf eine schnelle Kommunikation zwischen den CCDs kommt es an, wenn der Zugriff mehrerer CPU-Kerne auf die gleichen Cache-Daten erforderlich ist.
Kinderkrankheiten bei der neuen CPU-Generation beseitigt
Beim Release der Prozessoren mit der Zen-5-Architektur, auch als Granite Ridge bezeichnet, hat AMD einige Kinderkrankheiten beseitigt. Die einzelnen Mängel wirkten sich nur geringfügig auf die Performance aus. Zusammen führten sie jedoch dazu, dass die von AMD in den Präsentationen gemachten Leistungsangaben bei der Vorstellung nicht erreicht wurden. Gegenüber den Vorgängermodellen war häufig keine Verbesserung erkennbar.
Nicht nur die Latenz war ein Problem. Auch einige Arbeitsspeicherkonfigurationen führten bei früheren BIOS-Versionen zu Problemen und Leistungsverlusten. Voraussetzung, um solche Probleme zu vermeiden, war ein Windows-Administrator-Konto. Zusammen mit Microsoft hatte AMD nachgebessert. Mit einem Windows-Update konnte auch bei normalen Benutzerkonten die gleiche Performance erreicht werden.
BIOS-Update wichtig bei Zen-5-CPUs mit mehr als acht Kernen
Nutzern von Zen-5-CPUs mit mehr als acht Kernen wird empfohlen, nicht nur die aktuellen Updates des Betriebssystems, sondern auch ein BIOS-Update durchzuführen. Die möglicherweise nach dem Update geänderten UEFI-Optionen müssen neu eingestellt werden. Anderenfalls wird die Standardkonfiguration durch die Aktualisierung wiederhergestellt. Auch die XMP- und Expo-Speicherprofile gehören dazu.
Quellen: AMD, PCMasters, PCGH, Golem