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Kühlung mit ionisiertem Luftstrom von Ventiva: Ionic Cooling Engine als Konkurrenz zu Frore

Frore stellte auf der Computex 2023 ein neuartiges Kühlsystem vor. Inzwischen hat Ventiva mit der Ionic Cooling Engine eine Konkurrenz zu Frore entwickelt, die mit ionisiertem Luftstrom kühlt.

Frore brachte mit dem Modul AirJet zur Computex 2023 eine revolutionäre Methode zum Transport eines Luftvolumens heraus. Dabei handelt es sich um eine Solid-State-Kühlung, die in verschiedenen Varianten angeboten wird. Ein AirJet-Modul bringt eine Membran im Ultraschallbereich zum Schwingen und kann ungefähr 5,25 Watt an Abwärme bei einer Leistungsaufnahme von ungefähr einem Watt abführen. Frore hat mit der Ionic Cooling Engine (ICE) von Ventiva Konkurrenz bekommen.

Kühlung mit elektrischen Feldern und ionisierten Partikeln

Die AirJet-Kühlung von Frore ist für Menschen nicht hörbar und funktioniert ohne mechanisch bewegliche Teile. Der Einsatz ist jedoch eingeschränkt, da es an Effizienz mangelt. Frore arbeitet inzwischen an anderen Lösungen, bei denen eine Flüssigkeit gefördert werden soll.

Kurz vor der Anfang Januar stattfindenden CES stellt Ventiva seine Ionic Cooling Engine (ICE) vor. Ein Notebook-Hersteller wird vermutlich ein Modell auf der CES vorstellen, das ICE nutzt.

Das Video auf YouTube gewährt erste Einblicke:

Bei der ICE wird ein physikalischer Effekt auf der Basis des Zusammenspiels elektrischer Felder mit ionisierten Partikeln in der Luft genutzt. Ein dünner Draht und ein Gitter erzeugen im Hardware-Modul ein starkes elektrisches Feld. Zwischen den beiden Elektroden wird eine hohe Spannung angelegt. Luftpartikel werden in einem kleinen Bereich in der Nähe der Elektrode in diesem Feld ionisiert. Geeignet sind Sauerstoff oder Stickstoff in der Luft. Dadurch wird ein Plasmafeld erzeugt, bei dem es sich um ein Gas mit geladenen Teilchen handelt. Das elektrische Feld beschleunigt die Ionen, die dann auf neutrale Luftmoleküle treffen und Energie erzeugen. Die Luft wird in Bewegung versetzt.

Bewegliche Teile und Ultraschall-Schwingungen gibt es bei ICE nicht. Der Vorteil besteht darin, dass kein Verschleiß entsteht.

Mehr Effizienz bei geringerer Größe

Im Video werden für den Notebook-Lüfter 1,5 CFM pro Watt angegeben. Für das AirJet-Modul werden 0,21 CFM pro Watt und für die ICE 1 CFM pro Watt angegeben. Bei der ICE ist der Luftstrom pro Watt deutlich höher als beim AirJet-Modul. Die ICE kann pro Watt an Leistungsaufnahme ungefähr so viel Abwärme wie ein normaler Notebook-Lüfter abführen.

Die ICE ist im Vorteil, da sie keine beweglichen Teile hat, eine bessere Effizienz bietet und auch noch deutlich kleiner ist. Die beiden Elektroden müssen jedoch immer mit einer hohen Spannung versorgt werden. Sie müssen abgeschirmt werden, was ziemlich einfach durchführbar ist. Das Modul wird dazu in einem größeren Metallgehäuse verbaut. Für die Spannungsversorgung ist noch ein relativ großes Netzteil erforderlich.

Für eine mögliche Notebook-Kühlung könnten die übrigen Komponenten wie mit einem klassischen Lüfter ausgeführt werden. Denkbar ist ein Kühlkörper mit Heatpipes.

Nachteile der ICE

Nachteile der Ionic Cooling Engine bestehen in den hohen Kosten, verglichen mit einem Standard-Notebook-Lüfter: Die Kosten werden mindestens das Zehnfache eines herkömmlichen Notebook-Lüfters ausmachen.

Bei der Ionisierung von Sauerstoff entsteht Ozon. Um das zu verhindern, muss auf den Kühler ein Katalysator aufgebracht werden, der von der Luft durchströmt wird. Der geringe statische Druck ist ein weiterer Nachteil. Er reicht zur Beförderung des Luftvolumens kaum aus. Durch lange Ansaugwege verstärkt sich dieser Nachteil.

Die ICE-Module von Ventiva lassen sich in unterschiedlichen Längen fertigen. Spaltmaße sind mit zwei bis fünf Millimetern möglich.

Quellen: Frore, Ventiva, hardwareLUXX, YouTube

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Maria Lengemann ist 37, Gamerin aus Leidenschaft, Thriller-Autorin und Serienjunkie. Sie ist seit 14 Jahren selbstständig und journalistisch auf den Hardware- und Gaming-Bereich spezialisiert.

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