Google und Microsoft bekommen mit dem Unternehmen European Search Perspective (EUSP) Konkurrenz. Die Suchmaschinenbetreiber Qwant und Ecosia wollen mit dem von gemeinsam von ihnen gegründeten Unternehmen in Europa einen eigenständigen Suchindex aufbauen.
Das Berliner Start-up Ecosia und das französische Unternehmen Qwant haben gemeinsam das Unternehmen European Search Perspective (EUSP) gegründet und wollen in Europa einen eigenständigen Suchindex aufbauen. Künftig wollen sie unabhängig von den Internetriesen Google und Microsoft sein und den Suchmarkt in Europa von den beiden marktbeherrschenden US-amerikanischen Unternehmen entkoppeln. Sie wollen eine unabhängige Suchinfrastruktur schaffen und auch andere europäische Unternehmen lizenzieren. Mit ihrem gemeinsamen Unternehmen könnte die digitale Souveränität gestärkt werden. Der wachsende Bedarf an sicheren Datenquellen könnte auch für europäische KI-Anwendungen besser gedeckt werden.
Stärkerer Fokus auf Datenschutz und ökologische Nachhaltigkeit
Ecosia und Qwant positionieren sich als alternative und ethische Suchmaschinen. Die beiden Unternehmen verfolgen schon lange den Ansatz, sich stärker auf den Datenschutz und die ökologische Nachhaltigkeit zu fokussieren. Ecosia finanziert mit seinen Gewinnen Aufforstungsprojekte. Qwant trackt die Nutzer nicht. Die Suche mit Qwant war bislang auf Microsoft und die Bing-Suchergebnisse des Unternehmens angewiesen. Ecosia kombiniert Inhalte von Google und Bing. Die beiden Anbieter könnten künftig vollständig unabhängig sein, wenn sie einen eigenen Index entwickeln. Ihren europäischen Nutzern könnten sie eigenständige Suchergebnisse liefern.
EUSP als kapitalorientiertes Unternehmen
EUSP wird kein Non-Profit-Unternehmen, so wie es Ecosia ist. Das Unternehmen soll kapitalorientiert ein und langfristige Investitionen anziehen. Der vom Unternehmen geplante Index könnte für die europäische Datenindustrie eine zentrale Ressource darstellen. Denkbar ist die Bereitstellung von datenschutzfreundlichen und transparenten Datenpools.
Der Gründer und CEO von Ecosia, Christian Kroll, erklärte, dass der Wandel den Suchmaschinenmarkt auf lange Sicht wettbewerbsfähiger macht. Führende alternative Suchmaschinen entwickeln in Europa eigenen Suchtechnologien. Die europäische Suchtechnologie soll 2025 live gehen. Sie wird zunächst in Frankreich und dann auch in Deutschland verfügbar sein.
Die Einführung soll schrittweise erfolgen. Nachdem der Zugang in Deutschland verfügbar ist, sollen auch andere Länder die Technologie nutzen können. EUSP will den wachsenden Anforderungen an den Datenschutz und klimafreundliche Infrastrukturen besser gerecht werden.
Quellen: Ecosia, Qwant, EUSP, Krone.at, hardwareLUXX