Windows on ARM ist der neue Favorit von Microsoft, doch ARM-CPUs sind noch nicht wettbewerbsfähig. Ab dem 18. Juni 2024 sollen in Deutschland Notebooks mit Windows on ARM und den Prozessoren Snapdragon X Elite und X Plus auf den Markt kommen.
Der Präsident und CEO von Qualcomm Incorporated, Cristiano Amon, spricht davon, dass die CPUs mit den Designs von ARM noch nicht wettbewerbsfähig sind. Notebooks mit Windows on ARM werden mit den Prozessoren Snapdragon X Elite und X Plus angeboten. Vor mehr als drei Jahren übernahm Qualcomm den CPU-Entwickler Nuvia, der diese Prozessoren herausbringt.
Übernahme von Nuvia durch Qualcomm
Das Windows-Ökosystem Windows on ARM ist der Renner bei Microsoft. ARM ist für die Entwicklung und Lizenzierung von Instruction Set Architecture (ISA) zuständig. Auf der Basis von ISA können andere Unternehmen ihre eigenen CPUs entwickeln. Beispiele dafür sind Apple mit der A Series und Qualcomm mit der Snapdragon X Series. ARM entwickelt auch eigene CPU-Designs.
Die schnellste ARM-CPU wurde nicht von ARM lizenziert, wie Qualcomm-CEO Cristiano Amon auf der diesjährigen CPU erklärte. Um für das Windows-Ökosystem die schnellste CPU herauszubringen, hat Qualcomm bereits vor drei Jahren den Hersteller Nuvia übernommen.
CPU als Bestandteil eines leistungsfähigen SoCs
Bei einem leistungsfähigen System on a Chip (SoC) kommt es auf eine starke CPU an, doch ist sie nur einer der vielen Bestandteile eines SoCs. Wie Cristiano Amon betont, ist die NPU mit 45 TOPS in der Serie Snapdragon X wichtig für AI-gestützte Workloads. Nur so ist im neuen Windows 11 24H2 eine effiziente Ausführung der verschiedenen Apps gewährleistet.
Für einen neuen PC der Reihe Copilot+ setzt Microsoft 40 TOPS voraus. Im Segment der Copilot+ PCs hat Qualcomm gegenwärtig eine exklusive Stellung. Das ist darin begründet, dass AMD mit Strix Point und Intel mit Lunar Lake ihre neuen SoCs mit APUs sowie der passenden NPU erst im Spätsommer auf den Markt bringen können.
Snapdragon X Series startet am 18. Juni
Am 18. Juni sollen die Produkte mit Snapdragon X Series starten. Ein Snapdragon X Elite oder ein Snapdragon X Plus ist beispielsweise in PCs und Notebooks von Samsung, Lenovo, Asus, Acer, HP, Dell oder Microsoft verbaut. Insgesamt handelt es sich um 22 Geräte der sieben genannten Hersteller, mit denen Qualcomm die x86-Geräte vom Thron stoßen will.
Qualcomm verspricht verschiedene Vorzüge der Geräte mit einer CPU der Serie Snapdragon X:
- Laufzeit, die doppelt so lang wie bei bisherigen Produkten ist, vor allem mit einer CPU von Intel
- höhere Leistung
- mehr Effizienz
In Deutschland können jedoch noch nicht alle Hersteller schon zum Marktstart am 18. Juni liefern. Direkt am 18. Juni werden vorrangig die Geräte von Microsoft, Asus und Samsung verfügbar sein.
ARM plant Marktanteil von 50 Prozent
René Haas, CEO bei ARM, sprach in einem Interview mit der Agentur Reuters auf der Computex davon, dass ARM in den kommenden fünf Jahren einen Marktanteil von 50 Prozent bei den Windows-PCs haben will. Für Cristiano Amon ist das realistisch, vor allem, wenn die CPUs von ARM effizienter und leistungsstärker werden.
Qualcomm plant, das Smartphone-Segment künftig mit Oryon-CPUs auszustatten. Davon war bereits beim Snapdragon-Gipfel im vergangenen Jahr die Rede. Auf dem diesjährigen Gipfel im Oktober stellt Qualcomm wahrscheinlich schon das neue SoC für Smartphones vor. Anwendungen von Oryon sollen künftig auch in Autos und im Data Center möglich sein.
Quellen: Qualcomm, Microsoft, ARM, Reuter, Heise, Computer-Base