Die Do-Not-Track-Funktion von Firefox fand bei Nutzern und Webseitenbetreibern zu wenig Beachtung. Mozilla verzichtet jetzt nach 13 Jahren auf diese Einstellung im Browser.
Mit der Do-Not-Track-Funktion bei Firefox wollte Mozilla für mehr Privatsphäre der Nutzer sorgen. Diese Funktion im Browser soll Internetseiten signalisieren, dass die Nutzer mit der Verfolgung ihrer Aktivitäten im Netz nicht einverstanden sind. Viele Webseiten hielten sich nicht an diese Einstellung. Mozilla entfernt diese Funktion, doch steht schon länger eine Alternative bereit.
Do-Not-Track-Funktion seit Firefox 4
Die Funktion Do Not Track (DNT) führte Mozilla im März 2011 mit dem Release von Firefox 4 ein. Mit der Aktivierung dieser Funktion wird mit jeder HTTP-Anfrage ein Header versendet. Nutzer können damit signalisieren, dass sie beim Besuch einer Webseite keine Cookies setzen möchten. Für die Webseitenbetreiber war dieses einfache und nur allzu verständliche Anliegen der Nutzer nicht bindend. Anwender machten von dieser Funktion kaum Gebrauch, da sie von deren Existenz nur selten wussten.
DNT laut Landgericht Berlin nicht verpflichtend
Vor ungefähr einem Jahr klagte die Verbraucherzentrale Bundesverband gegen LinkedIn. Das Landgericht Berlin erklärte daraufhin, dass DNT zwar rechtlich nicht als irrelevant gilt, aber auch nicht verpflichtend ist.
Mozilla verlässt sich scheinbar nicht auf eine Zusammenarbeit mit den Werbetreibenden. Die Firefox-Hilfeseite zu DNT wurde vor einigen Tagen aktualisiert. Dabei erklärte Mozilla, dass ab der Firefox-Version 135 in den Datenschutzeinstellungen für Webseiten die Option zum Versand einer Do Not Track-Anfrage entfernt wird. In den Datenschutzeinstellungen ihrer Nutzer respektieren viele Webseiten diese Angabe nicht. Das kann sich negativ auf die Privatsphäre der Nutzer auswirken.
Safari-Browser hat DNT-Funktion bereits abgeschaltet
Mozilla geht in seiner Erklärung nicht darauf ein, welche negativen Folgen die Nichtrespektierung der DNT-Angaben für die Nutzer hat. Apple hatte bereits 2019 eine ähnliche Begründung geliefert, als die DNT-Funktion beim Safari-Browser abgeschaltet wurde. Apple begründete die Entscheidung mit einem potenziellen Missbrauch des Fingerprintings und meint damit die Identifizierung des Geräts oder Nutzers.
Global Privacy Control als Ersatz
Für einen Ersatz der DNT-Funktion hat Mozilla bereits mit der Version Firefox 120 gesorgt, als die Funktion Global Privacy Control (GPC) eingeführt wurde. Es ist eine Variante von DNT, die wenigstens teilweise rechtlich bindend ist. In der Europäischen Union gilt diese Funktion als Widerspruchserklärung zu einer gezielten personalisierten Werbung und zur Weitergabe personenbezogener Daten.
Die Funktion GPC kann über die am oberen rechten Bildschirmrand befindliche Menüschaltfläche menu button de fx89 aktiviert werden. Dort wird „Datenschutz & Sicherheit“ ausgewählt. Im Browser-Datenschutz wird der Absatz „Datenschutzeinstellungen für Websites“ gewählt. Das Häkchen wird gesetzt, um die Websites anzuweisen, die Daten nicht zu verkaufen oder weiterzugeben.
Quellen: Mozilla, Landgericht Berlin, Apple, Computerbild, GameStar Tech