Mit der Einführung von iOS 17.4 gibt Apple auch die Möglichkeit für Nutzer frei, auf alternative App Stores zuzugreifen. Damit kommt das Unternehmen den Forderungen des Digital Market Acts nach. Doch was bedeutet das eigentlich für den Nutzer?
Apple war zu Veränderung verpflichtet
Ab dem 5. März (ab heute) gilt der sogenannte Digital Markets Act, welcher von der Europäischen Union beschlossen wurde. Im Zuge der Veränderung ist Apple dazu verpflichtet, seine Systeme auch für die App-Stores anderer Hersteller zu öffnen.
Bislang bot Apple den Besitzern von Apple-Produkten durch die Beschränkung und Nutzung des eigenen App-Stores stets eine hohe Sicherheit. Der Digital Markets Act soll sicherstellen, dass Apple keine Möglichkeit dazu hat, eine Monopolstellung zu entwickeln und somit auch der Konkurrenz eine Chance geben muss. Denn der Nutzer soll frei wählen können, mit welcher Software er arbeitet.
Apple berichtete vor kurzem bereits, dass die Veränderung leider damit einhergehe, dass die gewohnte Sicherheit des Betriebssystems somit nicht mehr gewährleistet werden könne.
Aktuell lässt sich nicht einschätzen, wie sich die Veränderung im Laufe der Zeit entwickelt. Sicherlich wird es einige geben, die auch weiterhin Apps, wie gewohnt, über den App-Store von Apple beziehen. Es ist jedoch auch durchaus möglich, dass es nun viele gibt, die auf Konkurrenzprodukte ausweichen.
Was bedeutet dies nun für den Nutzer?
Apple wird sich auch weiterhin darum bemühen, seinen Nutzern eine entsprechend hohe Sicherheit zu geben. Allerdings kann diese bei der Verwendung von alternativen App-Stores nicht mehr vollständig gewährleistet werden.
App-Entwickler sollen laut Apple auch weiterhin auf dem Tablet oder Smartphone genutzte Apps zunächst bei dem Unternehmen prüfen lassen. Dies ließe nicht nur eine gewisse Funktional- und Kompatibilität gewährleisten, sondern gäbe den Nutzern auch eine bessere Sicherheit. Selbst wenn die Kontrollen weniger streng ausfallen. Auf diesem Weg versucht Apple zwar, nach wie vor die Fäden in der Hand zu behalten, doch die Machtposition des Unternehmens ist begrenzt.
Möchten Nutzer einen alternativen App-Store nutzen, sollten sie folgende Dinge beachten:
- Apple kontrolliert zwar weiterhin die Apps anderer Entwickler, ist dabei aber wie erwähnt, weniger streng. Das Unternehmen achtet hauptsächlich auf einen möglichen Betrug und dass eine gewisse Sicherheit für den Nutzer gewährleistet ist.
- Bei der Verwendung eines alternativen App-Stores ist es möglich, dass die Apps nicht der Beschreibung entsprechen, die angegeben ist. Dies ist besonders bei kostenpflichtigen Apps sehr ärgerlich.
- Die Sicherheit der eigenen Kreditkartendaten ist über Drittanbieter nicht mehr vollständig gewährleistet, da diese nicht mehr verpflichtet dazu sind, alles über Apple abzurechnen. Experten warnen in diesem Bezug bereits vor möglichen Datenlecks. Nutzer sollten in diesem Bezug also sichergehen, dass ihre eigenen Daten möglichst geschützt sind.
- Funktioniert eine App nicht, ist es fraglich, ob über Drittanbieter eine Rückgabe möglich ist. Apple macht im eigenen App-Store hierbei keinerlei Probleme. Es ist also fraglich, wie kulant die Drittanbieter-App-Stores sind und ob dort andere Bedingungen gelten.
- Bei einem App-Store eines Drittanbieters können Mehrkosten anfallen, wenn eine App mehrfach heruntergeladen wird. Im klassischen App-Store ist dies möglich, ohne dass man etwas zahlen muss. Fraglich ist daher auch: Was passiert, wenn ein App-Marktplatz schließt und der Kunde keinen Zugriff mehr auf die gekauften Apps hat.
Bestenfalls mit Update warten
Aktuell lässt sich keineswegs abschätzen, wie sich die Veränderung in der Praxis macht. Fakt ist jedoch, dass bei dem Download des Betriebssystem-Updates einiges im System verändert wird. Dies könnte unter Umständen bedeuten, dass es zu technischen Problemen kommt und es noch andere Auswirkungen gibt, von denen aktuell niemand etwas ahnt.
Wer es daher nicht eilig hat und ohnehin ausschließlich auf Apples App-Store zurückgreift, sollte mit dem Update warten. Ob es Schwierigkeiten gibt, stellt sich für gewöhnlich binnen der ersten Tage nach der Veröffentlichung heraus. Bis jedoch klar ist, wie es mit den alternativen App-Stores aussieht, sollten Nutzer möglicherweise Wochen, wenn nicht sogar Monate warten, um sich selbst vor negativen Folgen zu schützen.
Quellen: Apple