Intel befindet sich in finanziellen Schwierigkeiten und soll wissentlich beschädigte CPUs in Umlauf gebracht und verkauft haben. Gegen das Unternehmen wurde aufgrund der defekten Raptor-Lake-CPUs eine Sammelklage vor einem Bundesgericht in Kalifornien eingereicht.
Die Quartalszahlen von Intel sind schlecht, der Launch der Arrow-Lake-Prozessoren war enttäuschend. Nun muss sich Intel auch noch wegen einer Sammelklage vor einem Bundesgericht in Kalifornien verantworten. Die Klage wurde Anfang vergangener Woche eingereicht. Dem Unternehmen wird vorgeworfen, defekte Core-Prozessoren der 13. und 14. Generation in Umlauf gebracht zu haben. Seit dem Sommer sorgen diese Prozessoren für Aufruhr. Die Garantie für die betroffenen CPUs hat Intel schon auf zwei Jahre verlängert. Intel stellte auch Mikrocode-Updates zur Verfügung, mit denen der dauerhafte Schaden jedoch nicht behoben werden konnte. Für die Intel-Kunden reichte das noch nicht aus. Sie gehen jetzt den rechtlichen Weg.
Wissentlicher Verkauf defekter Raptor-Lake-CPUs
Mark Vanwalkenburgh aus New York ist einer der Kläger. In der Klageschrift wirft er Intel vor, von den defekten CPUs der Reihe Raptor Lake gewusst zu haben. Dennoch hat das Unternehmen diese CPUs verkauft. Der Kläger kaufte sich im Januar 2023 einen Core i7-13700K. Aufgrund des Prozessors kam es zu unerwarteten Neustarts beim PC des Klägers und zu Bildschirmausfällen. Die Stabilitätsprobleme ließen sich in diesem Sommer nicht mit einem Patch beheben.
Der Kläger schreibt davon, dass er nicht das bekam, wofür er bezahlt hatte. Wenn er gewusst hätte, dass das gekaufte Produkt fehlerhaft ist und welche Folgen es haben kann, hätte er es nicht gekauft oder einen geringeren Preis gezahlt.
Instabilitätsprobleme waren bei Intel bekannt
Intel wusste von den Instabilitätsproblemen bei den Core-Prozessoren der 13. und 14. Generation. Das Unternehmen hat vor und nach der Veröffentlichung der CPUs interne Tests vorgenommen, bei denen diese Mängel festgestellt wurden. Intel soll gemäß der Sammelklage die CPUs dennoch veröffentlicht haben. Sie wurden sogar als Hochleistungsprodukte vermarktet. Dem Unternehmen werden Verletzung der Garantie, Verstoß gegen die New Yorker Verbraucherschutzgesetze und Betrug vorgeworfen.
Kläger fordert Schadenersatz
Um den Kunden Ersatz zu bieten, hat Intel die Herstellergarantie für die Raptor-Lake-Prozessoren verlängert. Das reicht dem Kläger Mark Vanwalkenburgh nicht aus. Er fordert daher Schadenersatz, der den dreifachen Schadenersatz, den gesetzlichen Schadenersatz und möglicherweise auch Strafschadenersatz einschließt. Er spricht sich für die Rückerstattung und Herausgabe aus. Weiterhin soll Intel dem Kläger und den anderen Mitgliedern der Sammelklage Schadenersatz leisten. Die Höhe des Schadenersatzes soll im Prozess festgelegt werden.
Quellen: Intel, Sammelklage vor Bundesgericht Kalifornien, PCGH