Intel hat im ersten Quartal 2025 von einer vorgezogenen Nachfrage profitiert, da Einzelhändler und Verbraucher größere Einkäufe tätigten, um möglichen Importzöllen zuvorzukommen. Diese Entwicklung hat dazu beigetragen, dass Analysten kurzfristig positiv auf das Unternehmen blicken.
Trotz des Rückgangs des Marktanteils konnte Intel mit seinen aktuellen Quartalszahlen insgesamt erfreuliche Ergebnisse im Vergleich zu den Erwartungen vorweisen. Die Prognosen des Unternehmens bleiben jedoch zurückhaltend.
Intel (NASDAQ: INTC) Ergebnisveröffentlichung für das erste Quartal 2025
Intel hat im ersten Quartal 2025 einen non-GAAP-Umsatz von 12,667 Milliarden US-Dollar erzielt. Damit wurde der Konsens der Analysten, der bei 12,32 Milliarden US-Dollar lag, übertroffen.
Die Geschäftsentwicklung in den wichtigsten Segmenten stellt sich wie folgt dar:
Segment | Q1 2025 Umsatz (Mio. USD) | Konsenserwartung (Mio. USD) |
---|---|---|
Data Center und KI | — | — |
Client Computing | — | — |
Die tatsächlichen Werte für die Segmente sind nicht verfügbar; der Fokus lag auf Gesamtumsatz und operativer Entwicklung.
Im Quartal profitierte Intel offenbar von einer nachfragebedingten Vorverlagerung, die durch Zölle ausgelöst wurde. Branchenanalysten sehen hierfür deutliche Anzeichen. Allerdings besteht die Gefahr, dass dies im weiteren Jahresverlauf zu einem Abbau überhöhter Lagerbestände („Channel Flush“) führt, was nachteilige Auswirkungen haben könnte.
Beim Produktportfolio bleibt die Resonanz auf die Gaudi-Plattform im Bereich Künstliche Intelligenz hinter den Erwartungen zurück. Die gestrichene Plattformentwicklung Falcon Shores unterstreicht, dass Intel im Bereich KI und GPUs weiterhin keinen klaren Gegenentwurf zur Konkurrenz vorweisen kann.
Die Bruttomarge (non-GAAP) betrug im ersten Quartal 39,2 Prozent. Damit lag das Unternehmen deutlich über der eigenen Prognose von 36 Prozent.
Beim Gewinn je Aktie (non-GAAP) erreichte Intel 0,13 US-Dollar. Auch dieser Wert lag über dem Analystenkonsens von 0,01 US-Dollar.
Wichtige Kennzahlen Q1 2025
- Umsatz (non-GAAP): 12,667 Mrd. USD
- Bruttomarge (non-GAAP): 39,2 %
- Gewinn je Aktie (non-GAAP): 0,13 USD
Trotz des Ergebnisüberhangs sind die Aussichten für das zweite Quartal 2025 gedämpft. Die unternehmenseigene Prognose für den Umsatz liegt bei nur 11,8 Milliarden US-Dollar (Mittelpunktswert der Spanne). Analysten hatten mit einer Prognose von 12,8 Milliarden US-Dollar gerechnet. Auch die erwartete non-GAAP-EPS-Prognose von Intel fällt mit voraussichtlich 0,06 US-Dollar unter den Schätzungen der Experten aus.
Im Zusammenhang mit strukturellen Veränderungen wurde erneut über umfangreiche Stellenstreichungen spekuliert – konkret war von bis zu 20 Prozent der Belegschaft (>21.000 Beschäftigte) die Rede. Eine solche Maßnahme hat das Unternehmen aktueller Stand jedoch nicht umgesetzt. Zuvor wurden 2023 und 2024 jeweils rund 15.000 Arbeitsplätze abgebaut.
Stattdessen setzt Intel weiterhin auf Kosteneinsparungen und Effizienzsteigerung:
- Reduzierung der non-GAAP-Betriebsausgaben für 2025 auf rund 17 Milliarden US-Dollar (vorheriges Ziel: 17,5 Mrd.).
- Ziel für 2026: 16 Milliarden US-Dollar für Betriebsausgaben
- Geplante Brutto-Investitionsausgaben für 2025 werden auf 18 Milliarden US-Dollar gesenkt (Ursprünglich: 20 Mrd. USD)
- Netto-Investitionsausgaben: Erwartet werden 8 bis 11 Milliarden US-Dollar.
Einige der geplanten Maßnahmen könnten zu Restrukturierungskosten führen, die nach jetzigem Stand noch nicht vollständig in der Guidance enthalten sind.
Die Reaktion der Anleger fiel negativ aus. Nachbörslich fiel die Intel-Aktie um etwa 7 Prozent. Grund hierfür sind die schwachen Geschäftsaussichten und das bisher fehlende Konzept zur Verschlankung der mittleren Führungsstruktur.
Update: Lip Bu-Tan kündigt Stellenabbau ab Q2 an
Laut Lip Bu-Tan wird das Unternehmen im zweiten Quartal mit Stellenkürzungen beginnen. Ziel ist es, die Strukturen zu verschlanken und Bürokratie abzubauen, indem die Anzahl der Hierarchieebenen reduziert wird.
Viele Abteilungen bestehen derzeit aus acht oder mehr Ebenen – dies hat die Effizienz beeinträchtigt. Künftig wird nicht mehr die Teamgröße als wichtiger Leistungsindikator gelten.
Die wichtigsten Maßnahmen im Überblick:
- Reduktion der Managementebenen
- Wegfall überflüssiger Meetings
- Klare Vorgabe: weniger, aber effektivere Teilnehmer
- Anpassung der Anwesenheitspflicht: Vier Tage pro Woche vor Ort ab 1. September
Die Leitung ist angewiesen, unnötige Strukturen zu beseitigen. Es sollen zügig Entscheidungen getroffen werden, um die Wettbewerbsfähigkeit zu sichern.
Mit diesen Änderungen einher geht ein deutlicher Stellenabbau. Das Unternehmen betont die Notwendigkeit, schwierige Entscheidungen zu treffen, um zukünftige Stabilität zu gewährleisten. Die Umsetzung wird in den nächsten Monaten erfolgen.