Bereits Mitte Juli 2024 berichteten wir davon, dass es bei Raptor Lake von Intel Probleme mit der Stabilität gibt. Auch Game-Hoster waren betroffen. Teilweise wurde sogar empfohlen, für Spielserver lieber AMD- statt Intel-Prozessoren zu nutzen. Intel hat dann Ende Juli 2024 erste Analysen bekannt gegeben, die von zu hoher Spannung bei der Prozessor-Reihe Raptor Lake sprachen. Nun gibt es Neues in Sachen Instabilität – allerdings ausnahmsweise mal verhältnismäßig positive Nachrichten.
Allgemein wurde in den letzten Wochen immer häufiger von den Instabilitäten, aber teilweise auch von Degradierungen bezüglich der Prozessoren Raptor Lake S berichtet. Aufgetreten sind die Probleme zudem nicht nur in Unternehmen, sondern auch bei Privatpersonen, da es wie berichtet zu zu hohen Spannungen kommt.
Einerseits hatte Intel aufgrund der Probleme schon für limitierende Profile gesorgt. Mitte August 2024 soll es zudem einen neuen Microcode geben, damit Prozessoren, die noch nicht geschädigt wurden, vor der Degradierung geschützt werden können.
Intel verlängert Garantie um zwei Jahre
Ganz allgemein ist sich Intel aber der Problematik mit den Prozessoren bewusst und verlängert daher für alle – unabhängig davon, ob und in welchem Maße die Fehler aufgetreten sind – die Garantie. Die Garantiezeit auf diese Prozessoren wird um ganze zwei Jahre verlängert.
Betroffen sind folgende Prozessoren (13. und 14. Generation):
- Raptor Lake S
- Raptor Lake S Refresh
Generell stärker betroffen von dem Fehler sind folgende Prozessoren:
- Core i9-13900KS
- Core i9-13900K(F)
- Core i7-13700K
- Core i9-14900KS
- Core i9-14900K(F)
- Core i7-14700K
Wichtig: Nicht nur die betroffenen Prozessoren sind von der Garantieverlängerung betroffen. Intel hat bekannt gegeben, dass alle Käufer von einer Raptor Lake S oder Raptor Lake S Refresh eine erweiterte Garantie von zwei Jahren erhalten.
Generell ist der Garantiezeitraum von Boxed-Prozessoren drei Jahre lang. Die Garantie steigt demnach jetzt ab Kaufdatum auf fünf Jahre an. Wenn innerhalb dieses Zeitraums Instabilitäten auftreten, die aufgrund dieser Intel-Problematik bestehen, dann erhalten Kunden Ersatz für ihren Kauf. Das gilt auch nach dem neuen Microcode von Intel.
Wie erkennt man die Instabilitäten?
Im Moment ist es wohl nur durch das System möglich, die Instabilitäten der Raptor-Lake-Prozessoren zu erkennen. Generell können Instabilitäten aber auch ganz allgemein andere Ursachen haben, wie beispielsweise ein zu starkes Undervolting oder generell ein instabiles Overclocking.
Wer in irgendeiner Hinsicht, sei es allgemein oder bezogen auf die Garantieverlängerung, Fragen hat, kann sich an den Intel-Support wenden. In den nächsten Tagen sollen außerdem weitere Details zur Garantieverlängerung bekannt gegeben werden.
Es wurden außerdem schon Tipps gegeben, wer sich speziell an wen wenden kann. Wer beispielsweise eine Box-CPU erworben hat, kann sich an den Intel-Kundensupport wenden. Wenn ihr dagegen Systeme von Systemintegratoren/OEM erworben habt, solltet ihr euch an das Supportteams des Systemherstellers wenden.
Wichtig: Intel hat sich bewusst für eine Garantieverlängerung und nicht für einen Rückruf entschieden. Dieser wäre mit immensen Kosten verbunden, weshalb es für das Unternehmen wohl einfacher und günstiger ist, die defekten CPUs auszutauschen, statt alle Prozessoren von vornherein zurückzunehmen und zu tauschen, obwohl vielleicht noch kein Fehler aufgetreten ist. So erhalten Kunden bei Bedarf neue Ware, aber eben nicht pauschal.
Quelle: Intel