Heute haben wir ein neues Video-Format für euch. Anstatt ein einzelnes Thema für euch zu spezifizieren, geben wir euch heute einen Rundum-Überblick über die aktuellsten News aus der Hardware-Branche. Gerade die gamescom 2024 hat natürlich viele Neuigkeiten eröffnet, über die wir euch heute informieren möchten.
Hier findet ihr unser ganzes Video:
Die Zusammenfassung in der Übersicht
Auf der gamescom 2024 hat ASUS seine fünf Boards zum neuen Chipsatz X870 vorgestellt – dazu gab es noch eine AMD 7900XTX im schicken Warhammer-Design. AMD verspricht bis zu 13 Prozent mehr Leistung mit dem aktuellsten Windows-Update für fast alle CPUs mit Zen 3, Zen 4 und den neuen Zen-5-Prozessoren. Erste RDNA4-Benchmarks zur kommenden Graffikarten-Reihe RX8000 von AMD wurden auf Geekbench geleaked. LG ist ein weiterer Durchbruch bei OLED-Panels gelungen und bezeichnet ihre Technologie als Dream OLED. Samsung wiederum hat seine ersten brillenfreien 3D-Monitore bei der gamescom endlich auch Gästen vorgeführt.
ASUS
Los geht es in unserer Hardware-News-Übersicht der Woche mit ASUS. Das Unternehmen hat auf der gamescom seine „Ahead of the Game – R O G“-Presse-Konferenz gehalten und hierbei ein paar Neuerungen vorgestellt.
Mit dabei waren die sogenannten Q-Quickreleases SLIM für Grafikkarten und M2-Steckplätze, die nun das Ein- und Ausbauen eurer Hardware vereinfachen sollen. Eine erste Form des Q-Quickrelease für Grafikkarten gab es bereits 2021. Das Design wurde nun überarbeitet und der Q-QuickRelease SLIM ist nun noch simpler und wurde beschrieben mit „Pull & Go“. Bei den M2-SSDs handelt es sich um einen 1-Click-Quickrelease, damit ihr eure SSD mit nur einem Handgriff ein- oder ausbauen könnt.
Viel interessant ist aber das neue Mainboard-LineUp zum Chipsatz X870 von ASUS. Dabei wurden ganze fünf neue Boards vorgestellt:
- Nr. 1 + 2: Den Anfang machten die X870 EXTREME Boards namens R O G STRIX „Hero“ und E-Gaming, die an dieser Stelle das Lineup anführen und mit der womöglich besseren Ausstattung daher kommen.
- Nr. 3 + 4: Für den Einsteiger- und Mittelklasse-Bereich kommen die X870 Boards ohne E daher, also R O G STRIX A-Gaming und F-Gaming. Meist wird hier ein wenig an Ausstattung gespart, aber vor allem werden weniger Lanes geboten. Das schränkt euch in der Menge an Hardware, die ihr anschließen möchtet, ein wenig ein.
- Nr. 5: Den Abschluss macht das X870 ITX Board namens R O G STRIX – I Gaming WiFi.
Die Mainboards werden voraussichtlich mit einigen der neuen Funktionen ausgestattet, die ASUS bereits vorgestellt hat. Natürlich unterstützen alle auch PCI-E 5.0 sowie das neue USB 4, was vor allem für den neuen Chipsatz als notwendig deklariert wurde, um sich als wahres X870 bezeichnen zu lassen.
Auch interessant wird es bei der neuen Speicheranbindung „Nitropath“ für DDR5. ASUS hat hier ein neues Design vorgestellt, wie die DDR5-DIMMS anders und effizienter an die Lanes zur CPU angebunden werden können. Laut ersten Aussagen von ASUS zufolge lassen sich damit stabiler schnellere Taktraten mit bis zu 8.000 Mhz garantieren und Daten mit bis zu 400 MegaTransfers pro Sekunde erreichen.
Außerdem neu:
- neue AiO
- neuer WiFi-7-Router
- Q-Antenna (unterstützt WiFi 7)
- neue Peripherie (Mäuse, Tastaturen und Headsets)
- weltweit erster 480-Hz-OLED-Monitor mit 27 Zoll
- Aussicht auf sehr limitierte Radeon 7900XTX im Design von Warhammer 40K: Space Marine 2 (wird es nicht im regulären Handel geben)
AMD
AMD hat in einem Blogpost die Unterschiede der Performance anhand ihres neuestem Flaggschiff-Prozessors, dem RYZEN 9 9950X, zwischen den Windows-Versionen 23H2 und 24H2 aufgezeigt. Damit sollte die Diskrepanz zu anderen Testergebnissen erklärt werden.
Mit dem neuesten Update von Windows, welches bald verfügbar sein soll, wird allem Anschein nach in Spielen ein Performance-Boost zwischen 3 und 13 Prozent möglich sein. Diese Zahlen beziehen sich direkt auf das aktuell teuerste Modell von AMDs neuem CPU-LineUp. Es wird allerdings auch von Verbesserungen fernab von Zen 5 berichtet. Auch ältere Generationen (wie Zen 4 und Zen 3) sollen angeblich von dem Update profitieren. Diese Zahlen stammen von AMD selbst und sind in ihrem Testlabor entstanden. Dadurch sind sie wie immer eher mit Vorsicht zu genießen.
Viele andere Hardware-Kanäle und Internetseiten berichteten von Problemen mit den neuesten Zen-5-Prozessoren und nicht einheitlichen Testresultaten. Das sorgte für ordentlich Verwunderung. Vor allem für Gamer werden erst die X3D-Prozessoren interessant. Diese könnten aber noch gut ein halbes Jahr auf sich warten lassen.
Auf Geekbench wurde außerdem AMDs RX8000-Grafikbenchmark entdeckt. Damit sind die ersten Ergebnisse der kommenden Grafikkarten-Generation RDNA 4 von AMD sichtbar.
Die vermutlich unter dem Namen RX 8000 laufende Grafikkarten-Serie wird wie so oft von vielen PC-Enthusiasten mit hohen Erwartungen konfrontiert und hat diese zumindest in diesem Leak schwer enttäuscht.
Die hier im Leak entdeckte neue Grafikkarte kam mit lediglich 28 Compute Units daher und taktete wohl mit nur 2.101 Mhz. Eingeschätzt wurde das Ganze von VideoCardz. Das Portal vermutet, dass es sich hier um einen Work-Group-Grafikprozessor handelt, der noch nicht sein volles Potential ausschöpft.
Mit hoher Wahrscheinlichkeit handelt es sich hierbei noch nicht um einen fertigen Chip beziehungsweise um eine fertige Platine. Während der Herstellung und Forschung neuer Grafikkarten werden immer zuerst sogenannte Qualification Samples oder Engineering Samples gebaut, um verschiedene Konstellationen von Kernen, Anordnungen auf der Platine oder Lanes zu testen.
Die Ergebnisse waren für Hardware-Fans nun allerdings enttäuschend. In dem geleakten Benchmark erreicht die mit 16GB VRAM ausgestattete Grafikkarte nicht mal die Leistung einer GTX 1650 und ist damit circa 4 x schlechter als eine aktuelle RX 7800 XT (eine der aktuellen Mittelklasse-GPUs von AMD).
Es bleibt abzuwarten, wie sich RDNA 4 entwickelt und ob sich das Gerücht hält, dass AMD in der kommenden Generation nicht im High-End-Bereich mit NVIDIA konkurrieren möchte. Eine Ankündigung erhofft man sich aktuell zur CES (Consumer Electronic Show in 2025).
Quellen: videocardz.com 1, videocardz.com 2, community.amd.com
LG
Gute Neuigkeiten gibt es außerdem auch aus Korea. LG ist ein weiterer Durchbruch bei OLED-Panels gelungen. Nach den teils wichtigen Fortschritten von verschiedenen Firmen im Bereich der OLED-Panels, wie Samsung Displays mit der Quantum-Dot-Technologie (QD-OLED) ist nun wieder einmal LG ein Durchbruch gelungen.
Während OLED-Panels mit ihren hohen Kontrastwerten, knackigen Farben und schnellen Reaktionszeiten schon viele Leute begeistern konnte, so gab und gibt es immer noch Abstriche in der B-Note.
Allem voran macht die Helligkeit von OLED ab und an schlapp. In hellen Räumen oder gegenüber von hellen Flächen und Fenstern kommt es häufig zu unangenehmen Spiegelungen. So wird das Erlebnis des schönen Bildes, was ja durchaus versprochen wird, abgemindert.
Besonders problematisch hierfür waren die blauen Subpixel bei OLED-Paneln. Während man bei roten und grünen Subpixeln bei Darstellung und Helligkeit keine Probleme hatte, so gestaltete sich die Farbe Blau als problematischer.
Schuld daran ist die Wellenlänge von Blau, die kürzer ausfällt als bei Rot und Grün. Somit benötigt sie mehr Energie, um in der gleichen Stärke wie Rot und Grün dargestellt zu werden. Das sorgte allerdings ebenso für ein Ungleichgewicht in der Darstellung und vor allem für das allseits bekannte und besorgniserregende Burn-In bei den OLED-Panels.
Mit PHOLED ist LG jetzt aber ein Durchbruch gelungen, der nicht nur für deutlich mehr Helligkeit bei OLED-Panels sorgen soll. Gleichzeitig verbraucht diese Technik weniger Energie und beendet vor allem auch das alte Burn-In-Problem.
LG selbst bezeichnet seine Technologie als Dream-OLED-Material, scherzhaft aber auch als letztes Puzzle-Stück von OLED.
Durch eine Mischung aus dem bereits bekanntem Tandem-Panel-Prinzip, bei dem quasi zwei Schichten von Pixel auf einem Panel sind, wird nun noch eine Mischung aus flouroszierenden und phosphorisierenden Subpixeln benutzt. Das führt zu den deutlich ertragreicheren Blauwerten und damit zu der verbesserten Helligkeit.
Dass die Langlebigkeit steigt und wiederum der Energieverbrauch gleichzeitig sinkt, sind damit wundervolle Nachrichten für alle OLED-Fans. Ein Wermutstropfen dürfte aber natürlich der Preis sein. Tandem-Panel sind schon nicht günstig. PHOLED-Panel werden dazu noch sicher ein Jahr brauchen, ehe wir sie auf dem herkömmlichen Massenmarkt kaufen können – und dann sicher zu einem recht anspruchsvollen Preis.
Einen offiziellen Termin für Geräte mit PHOLED-Panel gibt es noch nicht.
Quellen: Flatpanelshd.com, 4kfilme.de
Samsung
Samsung hat auf der gamescom 2024 die ersten Ondyssey-3D-Bildschirme ohne Brille vorgestellt. Genauer gesagt handelte es sich um zwei neue Monitor, die mit dem neuen barrierefreien 3D bestückt werden. Zur Auswahl stehen:
- 27 Zoll
- 37 Zoll
Um das brillenfreie 3D zu ermöglichen, kommt hier ein ganz Portfolio an Technologien zum Einsatz, damit es auch ohne Brille mit dem 3D-Effekt auf dem Bildschirm klappt.
- Lenticular-lense: Durch diese Technik werden die auf eure Augen angepassten Bilder leicht versetzt auf dem Bildschirm angezeigt.
- Eye-Tracker: Dieser ist im Bildschirm verbaut und kann die Position der Augen scannen.
- View Mapping: Durch diese Technologie kann im Zusammenspiel mit der Positionsbestimmung der Augen ein 3D-Effekt erstellt werden.
Aufgrund der nötigen Technologien und der Art und Weise, wie diese funktionieren, kann leider immer nur eine Person in den Genuss von 3D vor dem Bildschirm kommen. Zumindest derzeit ist es noch nicht möglich, 3D zum Beispiel auf der Couch gemeinsam mit Freunden zu genießen.
Die beiden neuen Samsung-Bildschirme kommen mit einer 4K Auflösung, einer Reaktionszeit von 1 ms (GTG) und einer Bildwiederholrate von 165 Hertz daher. Die restliche Ausstattung kennt man soweit von den bisherigen Odyssey-Modellen. Sie bieten genug Anschlüsse mit einem DisplayPort 1.4 sowie zwei HDMI 2.1 Anschlüsse.
Bereits auf der CES 2024 wurde der Monitor mit dem „Best of Innovation Award“ für die Gaming- und E-Sport-Kategorie gekürt. Ob sich dieses Mal 3D durchsetzen kann oder ob es wie bereits schon all die Jahre zuvor eher ein Gimmick bleibt, muss sich hier noch zeigen.
Für alle, die 3D nicht interessiert, lässt es sich auch ausschalten und die Monitore können ganz normal betrieben werden. Dafür würden wir aber eher zu gängigen Monitoren raten, da diese sicher deutlich günstiger ausfallen können. Für jene Samsung-Fans, die kein 3D möchten, hat Samsung zudem drei weitere Odyssey-Modelle mit OLED vorgestellt.
Quellen: Samsung.com, Tomshardware.com