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Gorillas in Zoos verbringen zu viel Zeit vor dem Smartphone: Wie kann das sein?

Gorillas in einem Zoo werden bekanntermaßen von Besuchern angeschaut – doch aktuell zeichnet sich ein genau gegenteiliger Trend ab. Die Gorillas sind es, die die Besucher anschauen, besser gesagt ihre kleinen Geräte. Für Tierpfleger ist die Situation mittlerweile als bedenklich einzustufen, da tatsächlich die Bildschirmzeit von Gorillas langsam Überhand nimmt, obwohl sie nur passiv auf die Smartphones schauen. 

Affen verbringen Zeit mit Smartphones

Allein bei dieser Überschrift möchte man doch annehmen, dass es sich um einen Scherz handelt. Wir können allerdings versichern, dass das kein Fake ist. Affen verbringen je nach Ort tatsächlich zu viel Zeit am Smartphone – jedoch in passiver Form.

Sie besitzen nicht selbst ein Smartphone, mit dem sie interagieren, sondern schauen den Besuchern im Zoo durch die Glasscheibe zu, wie diese ihre Smartphones nutzen. Dadurch haben auch sie eine passive, also indirekte, Bildschirmzeit.

Besucher animieren die Gorillas

In den Zoos machen Besucher mit ihren Smartphones gerne Bilder und Videos von den Tieren. Teilweise zeigen sie ihnen die Aufnahmen dann durch die Glasscheibe und sind ganz fasziniert davon, dass die Gorillas sich die Aufnahmen bewusst ansehen. Das löst auch aus, dass viele Besucher generell schauen wollen, wie die Tiere auf Fotos und Videos reagieren.

Tierpfleger sorgen sich jedoch, dass die Gorillas zu lange wortwörtlich am Smartphone hängen und eine zu hohe Bildschirmzeit haben. Was schon für Menschen ein Problem darstellt, ist für Gorillas nicht weniger schwierig.

San Diego: Gäste sollen Gorillas nicht ablenken

Im Zoo von San Diego versucht man, Maßnahmen zu ergreifen, damit die dortigen Gorillas von den Menschen mit ihren Bildschirmen nicht abgelenkt werden. Das Personal greift ein, wenn sie es bemerken. Eine Sprecherin des Zoos gab an, dass Menschen die Affen passiv beobachten sollen und nicht aktiv eingreifen oder gar mit Technologie ablenken sollten. Diese Technologie ist für Menschen gemacht.

Louisville: Smartphone-Interaktion mit Gorillas erlaubt

In Louisville sieht die Sache dagegen tatsächlich ganz anders aus. Hier erlaubt man die Interaktion zwischen den Gorillas und den menschlichen Smartphones. Es ist sogar erlaubt, auf die Signale der Affen zu reagieren. Einige Tiere animieren die Menschen beispielsweise dazu, dass sie Fotos oder Videos weiter swipen sollen, damit sie etwas Neues sehen können. Vom Zoo in Louisville hat sich Ron Evans, der Generalkurator, geäußert und sprach davon, dass die Interaktion zumindest in Maßen zugelassen ist, weil man bei den Affen keine negativen Effekte bemerkt habe.

Indianapolis: Affen kommunizieren und spielen Tic-Tac-Toe

In Indianapolis ist die Sache sogar noch mal extremer. Hier sind Interaktionen nicht nur erlaubt, sondern sogar in gewisser Weise gewünscht. Die Orang-Utans und Schimpansen im Zoo von Indianapolis haben selbst Bildschirme und können daher mit den Zuschauern ganz aktiv interagieren. Dazu gehören Kommunikation, aber auch Spiele. Ein Beispiel ist das Spielen von Drei gewinnt (Tic-Tac-Toe) mit den Besuchern.

Der Hintergrund dieser Aktion ist schnell erklärt. Wenn Menschen sehen, wie geistig stark Affen sind, haben sie mehr das Bedürfnis, diese Tiere zu schützen. Das sei der Hintergrund der Aktion laut dem Präsidenten und Geschäftsführer des Zoos, Robert Shumaker. Doch auch Shumaker weist darauf hin, dass die Affen nicht zu viel Zeit am Bildschirm verbringen sollten – genau wie bei den Menschen.

Quelle: Wall Street Journal

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Maria Lengemann ist 37, Gamerin aus Leidenschaft, Thriller-Autorin und Serienjunkie. Sie ist seit 14 Jahren selbstständig und journalistisch auf den Hardware- und Gaming-Bereich spezialisiert.

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