Microsoft hatte erst im Januar dieses Jahres fast 2.000 Mitarbeiter entlassen. Die Entlassungswelle geht jetzt weiter, denn in der Xbox-Branche müssen weitere 650 Mitarbeiter gehen.
Die Situation in der Spielebranche ist schlecht, wie Entlassungen bei Playstation, Electronic Arts und im Mai auch Square Enix beweisen. Einige Studios wie Mimimi aus Deutschland sind bereits vollständig geschlossen. In der Xbox-Abteilung von Microsoft werden weitere 650 Mitarbeiter entlassen, wie ein geleaktes Dokument von Xbox-Chef Phil Spencer zeigt. Die Entlassungen betreffen verschiedene Bereiche und Spiele.
Geleaktes Dokument von Microsoft über Entlassungswelle
In einer E-Mail, die geleakt wurde, kündigt Phil Spencer, der Chef von Xbox bei Microsoft, weitere Entlassungen an. Betroffen sind 650 Angestellte. Der Gaming-Chef schreibt, dass diese Maßnahme notwendig ist, um das Unternehmen auf langfristigen Erfolg auszurichten. Der Großteil der Entlassungen trifft den Unternehmens- und Supportbereich von Activision Blizzard.
Phil Spencer weist in seiner E-Mail darauf hin, dass sich die Gaming-Branche noch in der Konsolidierungsphase nach der Corona-Pandemie befindet. Davon sind auch viele andere Unternehmen betroffen, die daraufhin zusammenschrumpfen. Betroffen sind internen Quellen zufolge auch die Teams von zwei mobilen Spielen. Eines dieser Spiele ist Warcraft Rumble. Das Spiel soll weiterhin angeboten werden, doch ist geplant, dass es vom Launch zum Live-Betrieb übergeht.
Phil Spencer betont in seiner E-Mail, dass die Corporate- und Support-Teams durch die Umstrukturierungen einen nachhaltigen Rahmen für das künftige Wachstum erhalten. Das Unternehmen kann nach der Entlassungswelle die Business-Units und die Studio-Teams besser mit Ressourcen und Programmen unterstützen. Spiele, Geräte, Studios und andere Erfahrungen sind damit weiterhin möglich und müssen nicht gestrichen werden.
Streichungen auch bei Call of Duty Warzone Mobil
Call of Duty Warzone Mobilie ist das zweite Spiel, bei dem es zu Entlassungen kommt. Auch dieses Spiel wird weitergeführt, nur mit verkleinertem Team. Erst im März 2024 kam die mobile Version für dieses Spiel heraus. Der Trend geht dahin, dass sich viele große Videospielfirmen vom mobilen Markt etwas zurückziehen. Diesem Trend folgt auch Microsoft.
Abfindungspakete für die betroffenen Mitarbeiter
Die Übernahme von Activision Blizzard nahm einige Zeit in Anspruch, denn Microsoft benötigte die Zustimmung von der britischen und der US-amerikanischen Aufsichtsbehörde. Das ist üblich bei Übernahmen dieser Art. Die Übernahme kostete Microsoft 68,7 Milliarden Dollar. Wie aus der Mail von Spencer hervorgeht, erhalten die von den Entlassungen betroffenen Mitarbeiter Abfindungspakete. Neben den Abfindungszahlungen sind in diesen Paketen auch Outplacement-Dienste und eine erweiterte Gesundheitsversorgung enthalten.
Umsatzwachstum beim Gaming-Team erwartet
Microsoft erwartet bei seinem Gaming-Team für das nächste Finanzquartal ein Umsatzwachstum von mehr als 30 Prozent. Davon stammt fast die Hälfte aus Gewinnen aus dem Kauf von Activision Blizzard. Die Entlassungen sind Experten zufolge Teil der nach der Übernahme erforderlichen Anpassungsmaßnahmen. Zum Wachstum trägt jedoch auch das Release verschiedener Spiele bei. Neben Call of Duty Black Ops 6 und Diablo IV: The Vessel of Hatred sollen in diesem Jahr noch zwei weitere große Titel herauskommen.
Quellen: Microsoft, Play3, GameStar, Notebookcheck, hardwareLUXX
