Intels neue Budget-GPU ist da und wir freuen uns alle, dass Nvidia und AMD jetzt ernstzunehmende Konkurrenz bekommen. Passend dazu möchten wir euch heute den neuesten, billigsten Rechner vorstellen, mit dem ihr sorglos alle Spiele in 2K und hoher Grafikeinstellung zocken könnt … okay, das war ein Satz, den wir jetzt gerne geschrieben hätten, aber ehrlich gesagt hat uns die Grafikkarte die letzten Tage an den Rand der Verzweiflung gebracht. Angefangen von Bluescreens über nicht erklärbare Benchmark-Ergebnisse bis hin zu der Treibersoftware, die uns immer wieder dazu aufgefordert hat, die Treiber zu aktualisieren, obwohl wir bereits den aktuellsten Treiber installiert haben, war wirklich alles dabei.
Einiges davon war aber nicht Intels Schuld. Und dazu kommt: Wenn die GPU erst einmal anständig läuft, ist man direkt von ihr überzeugt. Wir haben in maximalen Einstellungen in Cyberpunk 2077 und 2K-Auflösung bis zu 180 FPS erzielen können und einen Durchschnittswert von rund 144 FPS. Das Ding kann also richtig loslegen. Doch warum gab es überhaupt die ganzen Probleme? Genau dieser und weiteren Fragen widmen wir uns im heutigen Video.
Unsere Konfiguration
Starten wir erst mal mit der Konfiguration, sodass ihr einen Überblick bekommt, von welchem PC wir hier überhaupt sprechen.
- GPU: Intel Arc B580 12 GB für 330 Euro
- Mainboard: ASRock B550M-HDV für 72 Euro
- CPU: AMD Ryzen 5 5600 für 85 Euro
- Netzteil: 500 W Thermaltake für 42 Euro
- RAM: 32 GB DDR4-3200 für 53 Euro
- Gehäuse: AeroCool Micro-ATX für 36 Euro
- Festplatte: M2 SSD 500 GB für 35 Euro
- CPU-Kühler: ARCTIC Freezer 36 für 40 Euro
Gesamtpreis: 645 Euro
Was waren die Probleme
Dieser Rechner ist für das, was er an Performance liefert, sehr günstig. Ein Grund für den niedrigen Preis ist der Aufbau auf der AM4-Plattform. Wir haben eine Ryzen 5 5600 CPU, 32 GB DDR4 3200 MHz RAM und die neue Intel Arc B580 verbaut. Hört sich ja erst mal alles gut an. Wir hatten allerdings das Problem, dass Windows nicht booten konnte.
Nachdem wir uns drei Stunden mit dem PC herumschlagen mussten, waren wir schon kurz davor, die neue Intel-GPU für alles verantwortlich zu machen. Es stellte sich allerdings heraus, dass es an AMD lag. Die CPU hat einfach den Geist aufgegeben.
Nachdem wir also anstatt von der 5600 die 5600G in den 600-Euro-Rechner eingebaut haben, dachte wir uns, dass es jetzt endlich losgehen kann. Allerdings wollte Windows immer noch nicht booten. Dann stellte sich heraus, dass wir die M2-SSD in einen anderen Slot stecken mussten, da die Arc B580 mit ihrer PCIe Gen 4 x 8 Anbindung anscheinend priorisiert wurde. Also haben wir auch das erledigt und endlich – der PC bootet. Jetzt wird es doch keine Probleme mehr geben und wir können uns mit den Benchmarks beschäftigen … oder etwa nicht?
Die Benchmarks
Wie zum Start bereits erwähnt: Cyberpunk 2077 läuft auf der neuen Intel-GPU butterweich. Die einzige Beschwerde, die wir haben könnten, wären die 1% Lows. Leider tendiert die GPU dazu, immer mal wieder in das untere Segment zu springen, wenn es um die FPS geht. Das könnte allerdings daran liegen, dass wir in diesen Tests die 5600G anstatt von der normalen 5600 benutzen mussten.
Das gleiche Spiel war es dann auch bei Shadow of the Tomb Raider. Hier konnten wir sowohl in 1080p und 2K grandiose Performance nachgewiesen. Wir haben hier außerdem mit der Grafik auf Ultra gearbeitet. Allerdings zeigte sich auch hier, dass die 1% Lows ein bisschen zu wünschen übrig ließen.
Wir wissen also: Games laufen gut. Aber die wirklich wichtige Frage ist natürlich, wie es mit neuen Titeln wie Marvel Rivals oder Path of Exile aussieht.
An dieser Stelle wird es dann etwas komisch. Intel wirbt damit, dass sie in Marvel Rivals die Intel XeSS Framegen komplett einkooperiert haben und somit butterweiche Frames generiert werden können. Das war in 2K-Auflösung auch größtenteils der Fall. Im Durchschnitt lagen wir bei hoher Grafikeinstellung in 2K bei 103 FPS. Wir hatten allerdings auch hier immer wieder ungünstige 1% Lows, die dafür gesorgt haben, dass man besonders in kritischen Momenten, wo viel im Bild passiert, durch die Lags schnell die Übersicht verloren hat.
In Full-HD hatten wir dasselbe Problem, allerdings noch schlimmer wie in 2K. Das hat uns generell überrascht. Wir haben schlechtere Ergebnisse in 1080p nachzuweisen als in 2K. Es mag eventuell an der Map oder an den Heroes und ihren unterschiedlichen Skills und Animationen liegen, allerdings haben wir uns im Durchschnitt mit 10 FPS weniger zufriedengeben müssen. Das ist schon sehr ärgerlich und unserer Meinung nach auch etwas, was absolut treiberabhängig ist. Hier stimmt also offenbar etwas nicht und auch nach mehrmaligem Neustart konnten wir das Problem nicht beheben.
In Path of Exile hatten wir in der Hinsicht keine Probleme, allerdings mussten wir uns hier „schon“ mit durchschnittlich 60 FPS in Full-HD und 50 FPS in 2K zufriedengeben. Besonders hier hätten wir gehofft, dass der PC in beiden Auflösungen mindestens auf die 60 FPS kommt. Unsere Vermutung dazu ist, dass die 5600G uns hier ein bisschen zurückhält. Wenn ihr diesen PC so zusammenstellt, wie wir es auch ursprünglich vorgesehen hatten, solltet ihr also die 60 FPS in 2K erreichen können.
Als letztes Spiel haben wir den Endgegner: Baldurs Gate 3. Das Spiel ist sehr CPU-lastig, sondern läuft auch noch auf DirectX11. Bekanntermaßen feiert Intel DirectX11 (und 10) nicht so besonders. Dementsprechend fallen unsere Benchmarks auch nur „in Ordnung“ aus. Wir hatten auch hier wieder das Problem in 1080p als auch in 2K. Dazu kommt, dass die GPU einfach nicht vollständig ausgelastet wurde (sogar nur ungefähr zur Hälfte). Ist das ein Intel-Treiber-Problem? DirectX11? Oder ist vielleicht die schlechtere CPU ursächlich? Leider wissen wir es nicht.
Hier noch einmal alle Werte in der Übersicht.
600-Euro-PC, Framegan On, kein Raytracing, Grafik Ultra
Cyberpunk 2077
- 1.080p:
- Average FPS: 159
- Max FPS: 229
- Min FPS: 148
- 1 % Lows: 71
- 1.440p:
- Average FPS: 134
- Max FPS: 192
- Min FPS: 106
- 1 % Lows: 73
Shadow of the Tomb Raider
- 1.080p:
- Average FPS: 120
- Max FPS: 180
- Min FPS: 58
- 1 % Lows: 59
- 1.440p:
- Average FPS: 105
- Max FPS: 167
- Min FPS: 69
- 1 % Lows: 62
Marvel Rivals
- 1.080p:
- Average FPS: 90
- Max FPS: 133
- Min FPS: 62
- 1 % Lows: 31
- 1.440p:
- Average FPS: 103
- Max FPS: 138
- Min FPS: 59
- 1 % Lows: 16
Path of Exile 2
- 1.080p:
- Average FPS: 66
- Max FPS: 125
- Min FPS: 40
- 1 % Lows: 40
- 1.440p:
- Average FPS: 52
- Max FPS: 101
- Min FPS: 40
- 1 % Lows: 39
Baldur’s Gate 3
- 1.080p:
- Average FPS: 61
- Max FPS: 80
- Min FPS: 47
- 1 % Lows: 37
- 1.440p:
- Average FPS: 61
- Max FPS: 84
- Min FPS: 45
- 1 % Lows: 36
Unser Fazit
Nicht alles, was glänzt, ist auch aus Gold. Die Intel Arc B580 haben wir zwar in unser Herz geschlossen, aber unsere ersten Erfahrungen mit der GPU waren ziemlich gemischt. Diese Grafikkarte hat das Potenzial, Probleme zu verursachen und das ist eigentlich das Letzte, was man von seiner Grafikkarte möchte. Allerdings wissen wir auch, dass Intel darüber Bescheid weiß und sich um alle Bugs kümmert sowie für potenzielle Kompatibilitätsprobleme Treiber veröffentlichen wird. Wir sind auf Seiten Intels und freuen uns, dass Nvidia und AMD endlich ernstzunehmende Konkurrenz bekommt. Intel macht die Sache wirklich gut und wenn sie es schaffen, die Probleme, die diese GPU hat, aus dem Weg zu räumen, gäbe es für niemanden einen Grund, sich diese GPU nicht zuzulegen.
Ich bin zu 100% auf der Seite von Intel und freue mich einfach, dass Nvidia und AMD endlich mal ernstzunehmende Konkurrenz bekommt. Intel macht ihre Sache wirklich gut und wenn sie es schaffen die Probleme die diese GPU hat aus dem Weg zu räumen, gibt es für niemanden mehr einen Grund sich diese GPU nicht zuzulegen!