In unserem neuen Video-Test knüpfen wir uns dieses Mal CPU-Lüfter vor. Wir lassen dabei HYTE gegen Dark Rock antreten. Wer kühlt die CPU besser und es braucht es wirklich einen so teuren Lüfter wie von HYTE? In unserem heutigen Video dreht sich alles um Kühllösungen für eure High-End-CPU, wie beispielsweise der Intel 14900K. Wir klären außerdem, ob die Kühllösung auch die FPS in Games beeinflusst und wie hoch diese Werte ausfallen.
Hier seht ihr unser neues Video in voller Länge:
Wichtig: Eine kleine Info möchten wir schon mal vorweg nehmen. Kauft euch derzeit keine aktuellen Intel-CPUs. Falls ihr es schon getan habt oder vorhabt, solltet ihr unbedingt euer BIOS updaten und damit den neuen Microcode installieren, damit eure CPU nicht heiß läuft.
Unsere Lüfter im Test
Beginnen wir mit der Frage, für welche Lüfter wir uns für unseren Test entschieden haben:
- Dark Rock Pro 5 von be quiet!
- All-in-one-Wasserkühlung HYTE Q60 THICC
Der Test findet natürlich in unserem GTA-6-PC statt. Falls ihr dazu noch mal das passende Video sehen wollt, bitte hier entlang:
Gerade in diesem PC, in dem unter anderem ein starker Prozessor verbaut ist, ist eine ebenso starke Kühllösung natürlich essenziell. Darum lassen wir den Dark Rock- gegen den HYTE-Kühler antreten.
Kühler-Vergleich: Erst das Ergebnis, dann die Begründung
Im Schnitt hat die HYTE Q60 THICC AiO den Prozessor um 10 Grad kühler gehalten, als es der Dark Rock Pro 5 von be quiet! geschafft hat. Unsere Ergebnisse sind aber nicht ganz repräsentativ. Wir müssen zur besseren Erklärung daher heute mal das Ergebnis vorwegnehmen, um euch zu erläutern, wie wir vorgegangen sind und was das Problem war.
Identisches Testszenario
Das Testszenario war an sich gleich und damit für beide Lüfter fair. Den Anfang machte natürlich die bei uns schon eingebaute AiO (All-in-one-Lösung) von HYTE: Hier mussten wir feststellen, dass nicht mal sie in der Lage ist, unsere 14900K überhaupt unter 100 Grad zu halten. Der Dark Rock hatte also von Anfang an im Grunde gar keine Chance.
Unsere Recherchen
Anfänglich waren wir also sehr skeptisch und haben viele Tests gemacht (unter anderem mit dem Tool Intel Extrem Utility. Wir mussten feststellen, dass die CPU konstant in ein Thermal Throttle und ein Power Throttle rennt.
Thermal Throttle bedeutet, dass sich die CPU runtertaktet, da sie schlichtweg zu heiß wird. Power Throttle bedeutet, dass das Package-Power-Limit im BIOS vermutlich so eingestellt ist, dass die CPU mit nicht genug Spannung versorgt wird.
Unsere Lösung
Um das Power Throttling aufzuheben, könnt ihr die Limits im BIOS erhöhen oder gar komplett ausschalten. Hier ist vor allem die Funktion „ASUS Multicore enhancement wichtig. Wenn man aber die CPU schon nicht vernünftig gekühlt bekommt, kann man nicht noch mehr Spannung auf die CPU leiten. Mehr Strom bedeutet mehr Spannung und das wiederum mehr Hitze. In unserem Fall also nicht gut.
Auch HYTE mussten wir ein wenig in den Regress nehmen. Natürlich ist die Instabilität nicht direkt ein Fehler des HYTE-THICC-Kühlers. Allerdings mussten wir beim Abnehmen des Kühlers auch feststellen, dass die Wärmeleitpaste nicht immer gut verteilt war. Gerade mittig auf der CPU war sie kaum noch vorhanden.
Unser zweiter Punkt gegenüber der HYTE Q60 THICC AiO ist das eigentlich gute Interface des Treibers. Dieser kostet zwar viel Leistung (lässt sich aber regulieren), aber unser Problem war vor allem, dass wir die Lüftersteuerung nicht mehr wirklich nutzen konnten, da wir die Pumpe/Lüfter aus unerfindlichen Gründen nicht mehr im Output angezeigt bekommen haben.
Aufgefallen ist uns außerdem, dass der Kühler beziehungsweise die CPU vor dem BIOS-Update nicht rund lief. Wir hatten erstaunlich hohe Idle-Temperaturen zwischen 45 und 60 Grad mit merkwürdigen Spikes auf 70 Grad. Wir haben hier auch wieder die AiO angezweifelt, da mittlerweile auch die Pumpe im Treiber nicht mehr auftaucht. Wir haben uns mehrfach die Installations-Guides zu der AiO angesehen, um sicherzugehen, dass wir alles korrekt angeschlossen haben – aber nichts brachte Erfolg.
Nach dem BIOS-Update verhält sich die Kühlung zwar nun besser und hat Temperaturen um die 38 bis 48 Grad. Gelegentliche Sprünge lassen sich aber auch hier noch feststellen.
Wie konnte das passieren?
Vermutlich handelt es sich um eine Kombination aus mehreren Dingen.
- der Intel 14900K ist eine Höchstleistungs-Stromschleuder
- durch unsere schlechte Kühlung (vielleicht durch uns verursacht oder vielleicht von einer fehlerhaften HYTE-AiO) konnte die Kühlung des 14900K nicht wirklich garantiert werden
- dazu kommt der sogenannte Pump-Out-Effekt, der dazu führte, dass wir beim Abschrauben der AiO festgestellt haben, dass sich vor allem mittig auf der CPU nicht genug Wärmeleitpaste befand und sich durch die Hitzentwicklung nach außen gepresst hat
Dieser ganze Prozess wurde dann wahrscheinlich zusätzlich noch durch unseren kleinen Hitzkopf beschleunigt und dann auch noch durch die entsprechende Nutzung des PCs. Berichten zufolge hat das Problem zuerst Spieleentwickler, Hardware-Enthusiasten und Overclocker getroffen, da hier die CPU öfter und natürlich extremer gefordert ist.
Jetzt kommt aber das große Drama, was nun vor allem die 13. und 14. Generation der Intel-Prozessoren betrifft, die mit mehr als 65 Watt befeuert werden. Diese Prozessoren, was nun so ziemlich alle Mittel- bis Oberklasse-Prozessoren mit über 65 Watt betrifft, altern deutlich schneller als gewünscht. Schuld sind die zwei Prozesse, die mit den CPUs passieren.
- die langfristige Oxidation
- die Elektromigration
Durch die hohen Spannungswerte und die daraus resultierenden Temperaturen kam es zu einer starken Alterung der CPU, da sich die Kupferbestandteile zu schnell veränderten. Das ist an sich ein ganz normaler Prozess, aber hier wurde er exponentiell beschleunigt, denn durch die Leiterbahnen innerhalb der CPU fließt Strom. Die Leiterbahnen bestehen aus Kupfer und durch die zu hoch eingestellten Stromspannungen der CPUs haben sich die Kupferleiterbahnen mit der Zeit Stück für Stück verschlechter.
Damit hat sich der dazu zu überwindende ohmische Widerstand erhöht, was dann womöglich zu unseren Spannungsspitzen geführt hat und darüber hinaus dann zur instabilen CPU.
Unser Fazit im Lüfter-Vergleich
In unserem Test hat sich ergeben, dass die Wasserkühlung tatsächlich deutlich stärker ist als der Dark Rock Pro 5. Das ist aber auch keine wirkliche Überraschung. Auch wenn unser Testszenario nun beeinflusst war, hat die HYTE AiO die CPU 10 Grad kälter gehalten als der Dark Rock Pro 5, der unter den selben schlechten Bedingungen rund 10 Grad heißer war.
Hat uns das aber beim Spielen auch mehr FPS gebracht? Nein! Während auch im Graphics Test von 3D Mark die CPU beim Dark Rock circa 10 Grad heißer bei mit bis zu 70 Grad lief, hatte es keine Auswirkungen auf die FPS.
Dennoch sind wir aktuell unzufrieden mit der HYTE AiO, da der Treiber zumindest in unserem Fall nicht gut funktioniert und wir die Pumpe nicht mehr ansteuern können und damit auch die Kurvenregelung hinfällig ist.
Was den großen Fehler von Intel angeht: Das Unternehmen hat erst mal lange Zeit mit dem Finger in Richtung Overclocker und Mainboard-Hersteller gezeigt. Nun hat sich aber herausgestellt, dass es immense Fertigungsfehler bei der 13. Generation gab und eben diese Spannungseinstellungen im Microcode der CPUs viel zu lange falsch eingestellt waren (vermutlich, um künstlich die Leistung zu pushen). Das wiederum führte dann zu einem deutlich schnelleren Sterben der CPUs. Das ist wirklich ein Skandal, sodass wir tatsächlich nur empfehlen können, euch derzeit keine aktuellen Intel-CPUs zu kaufen.
Falls ihr aber eine Intel-CPU der 13. oder 14. Generation habt und wenn die CPU mehr als 65 Watt zieht, dann steuert jetzt die Webseite des Mainboard-Herstellers an und ladet euch das BIOS-Update herunter. Installiert es am besten jetzt sofort auf eurem PC, wenn ihr noch länger etwas von eurer CPU haben wollt. Übrigens wird damit auch die Performance schlechter. Die CPU (wie in unserem Fall) boostet zwar ab und kommt noch auf 5,7 GHz, aber nicht mehr auf die versprochenen 6 GHz. Wofür haben wir also so eine teure CPU gekauft?