Startseite » Counter-Strike mit Gedankenkraft: Zweiter Patient erfolgreich mit BCI-Implantat im Gehirn versorgt

Counter-Strike mit Gedankenkraft: Zweiter Patient erfolgreich mit BCI-Implantat im Gehirn versorgt

Die Computer-Gehirn-Schnittstelle BCI von Neuralink wurde inzwischen bei einem zweiten Patienten erfolgreich implantiert. Der Patient spielt mit der Kraft seiner Gedanken Counter-Strike.

Inzwischen wurde der zweite Patient mit dem Hirnimplantat BCI der Firma Neuralink versorgt. Beim ersten Patienten verschlechterten sich die Präzision und die Schnelligkeit von BCI, da sich die Elektroden und Drähte verschoben hatten. Diese Probleme konnten bei der Operation des zweiten Patienten vermieden werden. Beim ersten Patienten wurde auf dem Gerät ein neuer Algorithmus eingebracht, mit dem die Erkennung nachträglich verbessert wurde.

Operation beim zweiten Patienten gut verlaufen

Über ein Hirnimplantat des Herstellers Synchron, welches Patienten mit ChatGPT bei der Bewältigung des Alltags hilft, hatten wir Ende Juli berichtet. Mit diesem Implantat wurden bereits zehn Menschen weltweit versorgt. Es ist nicht zu verwechseln mit dem Implantat der Firma Neuralink, mit dem jetzt erst der zweite Patient weltweit versorgt wurde. An Neuralink ist auch Elon Musk mit seinen Investitionen beteiligt, wie aus unserem Beitrag vom Juni hervorgeht.

Der zweite Patient, der mit dem Hirnimplantat versorgt wurde, wird von Neuralink Alex genannt. BCI ist die Abkürzung für Brain-Computer-Interface, was Gehirn-Computer-Schnittstelle bedeutet. Alex konnte die Klinik bereits am nächsten Tag verlassen und hat sich offenbar schnell an das Implantat gewöhnt. Er soll in weniger als fünf Minuten gelernt haben, den Maus-Cursor auf dem PC mit seinen Gedanken zu steuern. Er trainierte schon im Anschluss an die erste Testsitzung weiter. Was er mit dem Implantat leisten kann, ist beachtlich. Er kann ausschließlich mit der Kraft seiner Gedanken dreidimensionale Objekte am PC entwerfen oder das Ego-Shooter-Spiel Counter-Strike 2 spielen.

Implantat von Neuralink

Der Chip von Neuralink ist nur acht Millimeter groß und verfügt über 64 außerordentlich feine Drähte. An jedem dieser Drähte befinden sich 16 Elektroden. Die Elektroden stellen die Verbindung des Chips zu den Nervenzellen dar. Sie erfassen Signale der Nervenzellen und können auch die Nervenzellen aktiv mit elektrischen Impulsen anregen.

Nach Auskunft von Neuralink wurden bei der Operation von Alex einige Maßnahmen getroffen, um während des Eingriffs die Bewegungen des Gehirns zu verringern. Auch die Lücke zwischen Hirnoberfläche und Implantat wurde verkleinert.

Chip der nächsten Generation in Arbeit

Neuralink arbeitet bereits an einem Chip der zweiten Generation, der über 128 Drähte verfügen soll, an denen sich jeweils nur acht Elektroden befinden. Der Chip soll damit noch leistungsfähiger sein und eine verbesserte Verteilung ermöglichen. Neuralink will auch die Steuerungsmöglichkeiten erweitern. Patienten sollen den vollen Funktionsumfang von Video-Controllern und Mäusen nutzen können, wenn mehrere simultane Bewegungsabsichten sowie Mehrfachklicks dekodiert werden. Für eine schnellere Texteingabe entwickelt Neuralink Algorithmen zur Handschrifterkennung. Die Kommunikationsfähigkeit von Menschen, die aufgrund von Nervenerkrankungen wie ALS nicht mehr sprechen können, wird damit verbessert.

Quellen: Neuralink, Golem, hardwareLUXX

Written by
Maria Lengemann ist 37, Gamerin aus Leidenschaft, Thriller-Autorin und Serienjunkie. Sie ist seit 14 Jahren selbstständig und journalistisch auf den Hardware- und Gaming-Bereich spezialisiert.

Have your say!

0 0

Antwort schreiben

Your email address will not be published.

You may use these HTML tags and attributes: <a href="" title=""> <abbr title=""> <acronym title=""> <b> <blockquote cite=""> <cite> <code> <del datetime=""> <em> <i> <q cite=""> <s> <strike> <strong>

Lost Password

Please enter your username or email address. You will receive a link to create a new password via email.

Zur Werkzeugleiste springen