Es ist soweit! Ab heute könnt ihr euch in Deutschland die Vision Pro von Apple vorbestellen. Erhältlich ist die Brille dann ab dem 12. Juli 2024. Wir haben uns die Vision Pro schon einmal für euch angesehen – live und in Farbe. Dabei geben wir euch einen Ausblick darauf, ob die Vision Pro ihr Geld wert ist und sich für euch lohnen könnte.
Zu Beginn starten wir gleich mal mit der coolsten Nachricht überhaupt: Wir verlosen eine Apple Vision Pro von Apple im Wert von 4.000 Euro!
Alles Weitere dazu erfahrt ihr direkt in unserem neuen Video:
Wie könnt ihr teilnehmen? Ganz einfach! Hinterlasst unter jedem unserer Videos einen Kommentar (aber natürlich kein Spam). Der Gewinner wird am 29. Juli 2024 auf unserer Webseite bekanntgegeben.
Apple bezeichnet die Vision Pro nicht als VR-Gerät, sondern als Special Computing. Cooler Name, cooles Gerät. Aber 4.000 Euro? Ist das den Preis wirklich wert? Wir schauen uns das mal im Detail an.
Wer ist die Zielgruppe der Vision Pro
Damit wir den Nutzen der Vision Pro nicht nur aus unserer persönlichen Perspektive unter die Lupe nehmen, möchten wir das VR-Headset (welches wir der Einfachheit halber auch weiter als VR-Headset und nicht als Special Computing bezeichnen) für verschiedene Zielgruppen beleuchten:
- Office Worker
- Apple-Enthusiasten
- Gamer
- VR-Enthusiasten
Los geht es!
Apple Vision Pro für Office Worker und Apple-Enthusiasten
Direkt beim ersten Aufsetzen fiel uns auf, dass ein iPhone oder ein iPad verlangt wird. Apple-Enthusiasten sind hier also klar im Vorteil, weil sie sich um das passende Gerät natürlich keine Gedanken machen müssen.
In unserem Video haben wir uns verschiedene Anwendungen angesehen, die klassische Büromenschen verwenden. Damit wird auch klar, dass sich die Apple-Enthusiastenen und die Office Worker an sich auch sehr ähnlich sind, weil Office Worker sehr oft mit Apple-Produkten arbeiten. Es hat aber nicht absolut jeder Office Worker ein MacBook, weshalb diese wirklich praktische Funktion für andere Laptop- oder PC-Nutzer entfällt.
Theoretisch wäre es aber möglich, die gesamte Arbeit auf der Vision Pro zu entrichten. So cool das auch klingt, praktisch ist es weniger. Der Knackpunkt dabei ist die Bedienung. Zwar ist es möglich, mit dem Zwei-Finger-Suchsystem an der virtuellen Tastatur zu tippen, aber ein Zehn-Finger-System ist virtuell nicht möglich. Es können nicht mal zwei Buchstaben getrackt werden, weshalb nur einzelne Eingaben nacheinander möglich sind. Die Übersicht ist also sehr gut und individuell zu gestalten, aber gerade beim Schreiben von Tasks oder beim Erledigen von Aufgaben ist die herkömmliche Arbeitsweise empfehlenswerter.
Apple Vision Pro für VR-Enthusiasten
Für diese Zielgruppe gibt es erst mal genügend Content, mit dem man sich beschäftigen kann. Meditation, Galerie, VR Environment, Space Vision, Fruit Ninja und viele weitere Apps und Spiele gehören dazu. Obwohl es aber insgesamt schon viel gibt, mit dem sich VR_Enthusiasten beschäftigen können, auch fernab der Apps, wird diese Zielgruppe möglicherweise recht schnell gelangweilt sein. Es gibt einfach nicht noch nicht genug, um diese Zielgruppe wirklich langfristig zu begeistern. Hier wäre die Meta Quest Pro für ein Viertel des Apple-Vision-Pro-Preises sinnvoller.
Apple Vision Pro für klassische Gamer
Was braucht ein Gamer? Natürlich, Games. Aber fernab von Spielen wünscht sich diese Zielgruppe auch Zugriff auf YouTube, TikTok, Crunchyroll und Co. Bei TikTok und Crunchyroll ist es kein Problem, aber aus unerfindlichen Gründen fehlen beispielsweise Apps wie YouTube oder Netflix. Hier müssen sich Nutzer manuell über den Browser anmelden.
Gaming ist außerdem auf der Vision Pro nur über zwei Wege möglich.
- MacBook mit der Vision Pro verbinden und Games zocken, die auf Apple-Produkten und auf Steam laufen können. Davon gibt es leider nicht unbedingt massig (beziehungsweise es sind zwar viele, aber nicht ansatzweise vergleichbar mit der generell großen Spieleauswahl auf dem Markt).
- Über die App Steam Link können der Heim-PC und die Vision Pro über das selbe Netzwerk angemeldet werden, dann kann man Steam über die Vision Pro streamen lassen und dadurch zocken. Steam Link funktioniert aber nur, wenn man eine verdammt stabile und schnelle Internetverbindung hat. Selbst bei einer 1-GB-Leitung wird teilweise angezeigt, dass die Übertragungsgeschwindigkeit zu langsam ist.
Das Resultat ist also leider, dass es fast unmöglich war, sinnvoll auf der Vision Pro zu zocken und wenn, dann auch nur sehr eingeschränkt. Entweder konnte man keinen Controller verbinden oder der M1 des MacBooks reichte nicht aus … und so weiter und so fort. Wir haben alles versucht, aber keinen wirklich guten Weg gefunden, um mit der Vision Pro entspannt und flüssig zu zocken.
Die Gaming-Apps, die auf der Vision Pro selbst angeboten werden, sind zwar cool und machen Spaß, aber spätestens nach ein paar Stunden geht auch hier die Freude verloren, weil einfach die Abwechslung fehlt.
Unser Fazit: Lohnt sich die Vision Pro für 4.000 Euro?
Wenn man die Vision Pro eine Weile benutzt hat, werden die anfangs sehr faszinierenden Dinge schnell trivial. Am Ende des Tages fragt man sich also, was man mit dem Ding überhaupt machen soll. Abschließend haben wir uns sogar in unserem Video-Test einen dreistündigen 3D-Film ausgeliehen, aber nur eine Stunde durchgehalten. Das Tragegefühl war irgendwann so unangenehm, dass es auch das beste Kino-Erlebnis zerstören kann. Leider!
Die ersten Stunden ist man also frisch verliebt, aber leider legt es sich schnell. Es gibt gefühlt keine „Haupt-Quest“, der man nachgehen kann oder man hat keine bestimmte Tätigkeit, die man wirklich nur auf der Vision Pro machen kann (wenn man mal von dem 3D-Erlebnis im Allgemeinen absieht). Auch für eine schnelle Internet-Suche oder sonstige Aktivitäten dieser Art ist es in der Regel nach einigen Stunden nicht mehr lohnenswert, dafür extra die Vision Pro hervorzuholen, aufzusetzen und damit loszulegen, wenn es auch in der halben Zeit am Smartphone klappt.
Ist es eine coole Erfahrung? 100 Prozent!
Würden wir jedem empfehlen, die Brille wenigstens mal fünf Minuten auf dem Kopf zu haben? Absolut!
Aber würden wir empfehlen, dass jemand 4.000 Euro für die Vision Pro ausgibt? Niemals.