Lisa Su, die Chefin von AMD, hat bereits im Vorfeld der Computex 2024 die neuen Zen-5-Prozessoren vorgestellt. Nun sollen die Prozessoren der Reihe Ryzen 9000, auch unter dem Namen Granite Ridge bekannt, ab Juli 2024 mit der Zen-5-Architektur ausgestattet sein. Dabei handelt es sich um schnelle High-Performance-Kerne, die vor allem für Spiele geeignet sind.
Die Desktop-Prozessoren der Reihe Ryzen 9000 von AMD, auch unter dem Codenamen Granite Ridge bekannt, werden künftig mit Zen-5-Kernen ausgestattet sein, was sie noch schneller macht. Die AM5-Plattform ist weiterhin vorhanden. AMD will noch in diesem Jahr alle CPU-Modellreihen auf die Zen-5-Architektur umrüsten. Das betrifft auch EPYC-Prozessoren und mobile Chips. Die Ryzen-Prozessoren sollen künftig mit bis zu 16 Kernen arbeiten.
Zen-5-Architektur mit hoher Performance
Wir berichteten bereits im April über ein geleaktes Bild der Zen-5-Architektur. Auf dem Bild sollte ein Acht-Kern-Engineering-Sample dargestellt sein. In unserem Bericht vom 31. Mai war von einer schnelleren Leistung mit Zen 5 die Rede. Die Zen-5-Architektur ist nicht neu, denn die High-Performance-Kerne wurden bereits entwickelt. Über die Mikroarchitektur liegen bislang kaum Details vor.
Neu soll eine Sprungvorhersage sein. Sie soll weniger latent sein und dafür über eine höhere Trefferquote verfügen. Die neue Zen-5-Architektur verfügt über Vektor-Einheiten und hat eine breitere Ausführung. Am Front-End befinden sich größere Register und Caches.
Im Front-End soll die neue Zen-5-Architektur schneller sein, denn sie soll doppelt so viele Instruktionen wie bisher ausführen können. Die Vektor-Einheiten versprechen eine verbesserte KI-Leistung und eine höhere AVX512-Leistung. Vom L2- zum L1-Cache verdoppelt sich die Bandbreite, was auch beim L1-Cache zu den Fließkomma-Einheiten der Fall ist. Die Geschwindigkeit bei Spielen und anderen Anwendungen verbessert sich gegenüber der Zen-4-Architektur um 16 Prozent.
AMD stellt vier neue Ryzen-9000-Modelle vor
AMD nimmt die vom 4. bis 7. Juni stattfindende Computex zum Anlass, gleich vier neue Ryzen-9000-Modelle vorzustellen. Ab Juli sollen sie in die Läden kommen. Preise wird AMD vermutlich erst kurz vorher bekanntgeben.
Die vier Modelle unterscheiden sich in der Zahl der Kerne. Sie sind mit 6, 8 12 und 16 Kernen erhältlich. Die Modelle mit sechs und acht Kernen sind mit CCD ausgestattet, während bei den Modellen mit 12 und 16 Kernen ein IOD und zwei CCDs verwendet werden. Der Boost-Takt steigt auf bis zu 5,7 GHz beim Ryzen 9 9950X. Das Speicherinterface wird schneller, von gegenwärtig 5.200 MT/s auf 5.600 MT/s.
TSMC fertigt den CCD mit Zen-5-Kernen und den IOD in 6 nm. Mit 5,7 GHz ist der maximale Boost-Takt nicht höher als beim Vorgänger. Daher ist AMD abhängig vom IPC-Plus. Über den Ausbau der integrierten Grafikeinheit und dessen Größe ist noch nichts bekannt, doch werden zwei Compute Units vermutet.
AMD stellt neue Mainboards vor
AMD stellt im Zusammenhang mit den neuen Prozessoren auch neue Mainboards mit den Chipsätzen X870 und X870E vor. Über diese Chipsätze haben wir bereits Ende Mai berichtet. Diese Mainboards verfügen über eine Unterstützung von USB4. Wahrscheinlich sind wesentlich höhere DDR5-Taktraten geplant.
Benchmarks – Was ist besser gegenüber der Konkurrenz?
Die ersten Benchmarks im Vergleich mit der Konkurrenz zeigen bereits, was zu erwarten ist. Das hängt jedoch auch von der Zahl der vorhandenen Kerne ab. Mit 16 Kernen können die AMD-Ryzen-Prozessoren um 56 Prozent schneller sein als die von Intel. Beim Spiel ist eine um bis zu 23 Prozent höhere Geschwindigkeit möglich, abhängig vom gewählten Titel im Vergleich. Bei der KI-Leistung liegen noch nicht viele Vergleiche vor, doch ein Modell von Mistral soll um 20 Prozent schneller ein als der Core i9-14900K.
Längere Lebensdauer des AM5-Sockels
Der AM5-Sockel wurde von AMD bereits mit den Prozessoren der Reihe Ryzen 7000 eingeführt. Genau wie beim AM4-Sockel sieht AMD beim AM5-Sockel eine Verwendung über mehrere Generationen vor. Der AM4-Sockel wird noch bis 2025 versorgt. Auf dem AM5-Sockel folgen nun die Prozessoren der Reihe Ryzen 9000, doch werden sicher noch weitere Reihen darauf aufgebaut. Noch bis mindestens 2027 soll der AM5-Sockel verwendet werden.
Quellen: AMD, Intel, Heise, PC-Welt, Hardware LUXX