Im Zuge der aktuellen Entwicklungen auf dem KI-Markt will AMD nicht mehr als Hardwareanbieter wahrgenommen werden. Das Unternehmen hat neue Pläne und sieht sich verstärkt als Anbieter von Lösungen. AMD fokussiert sich zunehmend auf den Softwarebereich.
AMD macht es im Zuge der Entwicklung von KI so wie viele andere Unternehmen und will nicht mehr als Hardwareanbieter, sondern als Anbieter von Lösungen wahrgenommen werden. Vorbilder sind IBM, das nicht mehr primär auf Computerhardware ausgerichtet ist, Tesla, der kein Autohersteller mehr sein will, oder Nvidia, der sich nicht mehr nur als Hersteller von Gaming-Grafikkarten sieht. Es geht eigentlich bei AMD und bei Nvidia nicht um die Produktion, denn diese Unternehmen haben keine eigenen Fabriken. Vielmehr handelt es sich um Entwickler.
KI verlangt nach Gesamtlösungen
AMD und Nvidia haben bei ihren Aussagen ähnliche Ideen. Aufgrund des KI-Hypes wollen sie vermehrt als Lösungsanbieter wahrgenommen werden. Sie wollen für die Produkte aus erster Hand im Bereich von KI eine Mischung aus Softwarelösungen und Chip-Design anbieten. Wir berichteten bereits vor einigen Tagen darüber, dass AMD Silo AI, eine AI-Software-Lösung, für 665 Millionen US-Dollar kaufte. Eigenen Angaben zufolge hat AMD seine Anstrengungen im Software-Bereich verdreifacht. Um ein lösungsorientierter Partner im Software-Bereich zu sein, benötigt das Unternehmen die entsprechende Software.
Aufholbedarf bei der Software
Nvidia ist der wichtigste Mitbewerber von AMD und in Sachen Software ein Stückweit voraus. Will AMD ein Partner im Software-Bereich werden, muss das Unternehmen aufholen. Geschäftskunden verlangen immer häufiger das gesamte Paket aus einer Hand. IBM hat das bereits erkannt und seine Business-Maschinen mit der dazugehörigen Software ausgeliefert. Heute spielt die Software bei IBM eine tragende Rolle.
AMD möchte sich, gemessen an Intel, verbessern. Intel beteiligt seine Kunden frühzeitig an der Entwicklung von Serverprozessoren. Das ist auch schon im Designprozess von Lösungen der Fall. AMD muss seinen Kunden solche Leistungen künftig anbieten, um am Markt mithalten zu können.
Software fast so wichtig wie Hardware
Software ist im Endkundenbereich fast schon so wichtig wie Hardware. Genau wie bei den Hardwareprodukten achten die Kunden immer mehr darauf, was ihnen geboten wird. Nvidia fing ursprünglich mit den Treibern an und bietet inzwischen umfangreiche Softwarelösungen für Hardwarebeschleunigung. Wichtige Features sind Super Resolution, Reflex und DLSS. Ein wichtiger Grundsatz ist, dass Hardware durch Software verkauft wird.
Die Ryzen-Prozessoren von AMD, die für Spieler angeboten werden, sind erfolgreich. Dennoch benötigt AMD Lösungen. Bei den Server-CPUs will sich AMD weiter verbessern. Nvidia ist Marktführer bei den Grafikkarten. Bereits vor zwei Monaten bestätigte AMD bei den Zahlen für das erste Quartal 2024, dass die Verkaufszahlen bei den eigenen Grafikkarten sinken und das Gaming sogar mit 48 Prozent im Minus war.
Quellen: AMD, Nvidia, PCGH