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Alltag in Japan durch Roboter geprägt: Haushaltshelfer und auch Liebhaber

Roboter sind in Japan bereits seit vielen Jahren in vielen Haushalten zu finden, zumeist als Spielzeuge wie Roboterhunde. KI bringt ganz neue Entwicklungen zustande, darunter auch humanoide Roboter, die sogar Liebhaber sein können.

Die Robotik schreitet aufgrund von KI immer weiter voran. Japan nimmt eine gewisse Vorreiterrolle ein, egal, ob es um Industrieroboter oder Roboter als Spielzeuge geht. Nicht zu vergessen sind humanoide Roboter. In Japan könnten sie schon bald als Liebhaber verfügbar sein.

Roboter zum Kuscheln und Spielen

Der kleine Roboter Lovot ist mehr als nur ein Spielzeug, denn mit seiner Größe von 43 Zentimetern und seinen großen Kulleraugen buhlt er um Zuneigung. Bereits 2018 hat der Hersteller Groove X den Roboter mit einer 37 Grad Celsius warmen Körperoberfläche herausgebracht. Der Name Lovot soll verdeutlichen, dass es sich um einen Roboter handelt, der geliebt werden will. Der erste Bestandteil Lov kommt von Love für Liebe, die letzten beiden Buchstaben ot von Robot für Roboter.

Der kuschelige kleine Roboter verfügt über Gesichts- und Spracherkennung und kann sprechen. Seine flauschige Kleidung ist wechselbar. Kinder sollen mit dem Roboter zum Sprechen und Kuscheln animiert werden. Einen Einblick vermittelt das YouTube-Video.

Liebe zwischen Mensch und Maschine fördern

Kaname Hayashi, der Chef von Groove X, meint, dass Lovot gegenüber früheren Robotern einen ganz speziellen Wert bietet. Er setzt auf Fürsorge und emotionale Erfüllung und ist damit nicht der Einzige, der die Liebe zwischen Mensch und Maschine fördern will. Hirofumi Katsuno, Roboterexperte an der Doshisha University, verweist auf den Roboterhund Aibo und meint, dass der Hund des Herstellers Sony zu den erfolgreichsten Kommunikationsrobotern gehört. Er bezeichnet Aibo, aber auch Lovot als Companion-Spezies.

Großes Interesse an Robotern für Beziehungen

Nicht nur in Japan ist das Interesse der Menschen an Beziehungen zu Maschinen groß. OpenAI stellte Anfang Januar seinen GPT-Store online, um maßgeschneiderte ChatGPT-Varianten anzubieten. Dort waren bereits kurze Zeit später Girlfriend- und Boyfriend-Bots mit Künstlicher Intelligenz anzutreffen. Da solche Chatbots gegen die Nutzungsbedingungen von OpenAI verstoßen, musste das Unternehmen diese Entwicklungen löschen und sperren.

Liebe und Sex mit Robotern

Bereits 2009 veröffentlichte der britische Informatiker David Levy das Buch Love and Sex with Robots. Er prophezeit darin, dass sich Menschen in Roboter verlieben, mit ihnen Sex haben und sie heiraten. Er weist darauf hin, dass das langfristig unvermeidlich ist, doch die Menschen das fast überall in der Welt noch für eine ferne Technikvision halten. Japan ist das Land, in dem Menschen schon seit vielen Jahren eine enge Beziehung zur Technik und zu Maschinen haben.

Entwickler des Technologiekonzerns Panasonic stellten fest, dass auch schon nüchterne Alltagsroboter bei Menschen Emotionen hervorrufen können. Panasonic bietet unter dem Namen Hospi Transportroboter für Krankenhäuser an, bei denen es sich um rollende Schränke mit Bildschirm handelt. Der Chef vom Panasonics Robotic Promotion Office, Takeshi Ando, sagt, dass die Mitarbeiter die Roboter umso mehr ins Herz schließen, je häufiger sie diese Maschinen nutzen. Sie verkleiden beispielsweise die Roboter zu Weihnachten als Weihnachtsmänner. Ando ist der Meinung, dass sich Roboter in der Gesellschaft immer weiter verbreiten und irgendwann auch in Haushalten anzutreffen sind.

Verbesserte Intelligenz von Robotern mit KI

Die rasante Entwicklung der KI führt auch zu enormen Fortschritten in der Robotik. Mit generativer KI kann die Intelligenz von Robotern künftig verbessert werden. Die ersten Versuche zur Steuerung von Robotern mit Sprachmodellen waren bereits erfolgversprechend. Die Forschung befindet sich noch im Anfangsstadium, doch können Roboter bereits einfache Anweisungen verstehen. Einzelnen Grundfertigkeiten, die sich trainieren lassen, können zu komplexeren Aktionen zusammengesetzt werden.

Zusammenarbeit mit humanoiden Robotern

Unternehmen arbeiten an humanoiden Robotern, die in Fabriken mit Menschen zusammenarbeiten. Dazu gehören Teslas Optimus oder der Figure 1 von Figure AI, die in den YouTube-Videos in Aktion gezeigt werden.

Ando spricht davon, dass Roboter mit ihren Fähigkeiten künftig im menschlichen Alltag eine aktive Rolle spielen könnten. Er kann sich Roboter als Freunde, Familienmitglieder oder auch Liebhaber vorstellen.

Quellen: Groove X, Doshisha University, David Levy in Love and Sex with Robots, Panasonic, Tesla, Figure AI, t3n

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Maria Lengemann ist 37, Gamerin aus Leidenschaft, Thriller-Autorin und Serienjunkie. Sie ist seit 14 Jahren selbstständig und journalistisch auf den Hardware- und Gaming-Bereich spezialisiert.

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